Wien - Mehrere rechtsextreme europäische Politiker haben vergangenen Samstag in Japan den umstrittenen Yasukuni-Schrein besucht. Wie sich jetzt zeigte, war auch der freiheitliche Europaabgeordnete Andreas Mölzer unter ihnen. Gemeinsam mit seinem Parteikollegen Franz Obermayr und Gesinnungsgenossen aus Belgien, Portugal, Rumänien, Spanien und Ungarn nahm er an der Gedenkfeier teil.

Ebenfalls in Tokio anwesend war der französische Rechtsradikale Jean-Marie Le Pen und der Vizechef der britischen Rechtspartei British National Party, Adam Walker. Man folgte einer Einladung der nationalistischen japanischen Issuikai-Bewegung.

Der Schrein erinnert an die Opfer des Zweiten Weltkriegs, gedenkt aber auch 14 verurteilter Kriegsverbrecher und steht deshalb seit Jahren in der Kritik.

Es war eine kleine Sensation, dass die japanische Regierung in diesem Jahr erstmals seit 25 Jahren mit keinem Mitglied bei der Feier vertreten war. Stattdessen entschuldigte sich der Premier Naoto Kan für die Schuld Japans am Kriegsausbruch. (Saskia Jungnikl, DER STANDARD, Printausgabe, 20.8.2010)