Wien - Maschinenbau statt Publizistik - Die österreichischen Studenten sollen künftiger verstärkt Studienfächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) wählen. Das ist das Ziel der von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche am Donnerstag präsentierten "MINT"-Initiative. Derzeit belegen 60 Prozent aller Erstsemestrigen lediglich zehn Prozent aller insgesamt angebotenen Studienfächer - 2015 sollen es nach Vorstellung Karls bereits 30 Prozent aller Fächer sein.

Der Bedarf an Fachkräften im MINT-Bereich ist groß: So hätten laut aktuellen Umfragen 42 Prozent der Industriebetriebe Probleme, genügend Fachkräfte im Bereich Technik und Produktion zu finden. 54 Prozent klagten über Schwierigkeiten bei der Suche nach Hochqualifizierten im Bereich Forschung und Entwicklung, so Karl. Die MINT-Fächer böten aber nicht nur gute Jobaussichten, warb Karl - Im Gegensatz zu den Massenfächern gebe es dort auch noch gute Studienbedingungen.

Studienanfänger aufklären

Mit dem MINT-Paket will Karl primär Studienanfänger besser über die diversen Studienmöglichkeiten an Unis und Fachhochschulen informieren sowie Berührungsängste abbauen und über Jobchancen aufklären. Als "Testimonials" werben unter anderem der Chef der Industriellenvereinigung (IV), Veit Sorger, Rektoren-Präsident Hans Sünkel und der Genetiker Markus Hengstschläger für die in minzgrün gehaltene Info-Offensive (http://www.mint.at)

Derzeit studieren an Unis und Fachhochschulen (FH) rund ein Drittel der Studenten ein MINT-Fach. An den Universitäten sind das konkret 69.000 Personen im Erststudium (Bachelor oder Diplom), das sind um 10.000 mehr als im Studienjahr 2004/05. An den FH sind es 10.500 (2004/05: 10.000). Die Studienanfängerzahl beträgt an den Unis derzeit 18.300 (2004/05: 13.500), an den FH 4.100 (2004/05: 3.500). Abgeschlossen haben ein MINT-Erststudium im Studienjahr 2008/09 an den Unis 5.600 Personen (2004/05: 4.300), an den FH 2.700 (2004/05: 1.800).

Die Frauenquote beträgt sowohl bei Studienanfängern als auch bei den Abschlüssen an den Unis rund ein Drittel und an den FH rund ein Fünftel. (APA)