Wien - Die Grünen wollen künftig mit einer Reihe von Aktionen auf die schlechte Bezahlung im Handel aufmerksam machen. Unternehmen unterschiedlicher Branchen, in denen die Beschäftigten weniger als 1.300 Euro brutto pro Monat verdienen, werden mit dem Aufkleber "Hier verdient man weniger als 1.300 Euro! Fairer Lohn? Das wär doch das Mindeste!" gekennzeichnet. 

"Prototyp für schlecht bezahlte Frauen"

Als Auftakt wurde heute eine Billa-Filiale im 1. Bezirk in Wien an den Pranger gestellt. "Billa-Verkäuferinnen sind der Prototyp für schlecht bezahlte Frauen im Handel. Außer bei Hofer werden überall nur KV-Löhne bezahlt", sagte die Grüne Arbeitnehmersprecherin Birgit Schatz.

Die heutige Aktion sei der Auftakt einer Reihe von Maßnahmen gewesen. In Zukunft wollen die Grünen auch anderen Branchen, wie Friseuren oder dem Tourismus- und Gastgewerbe, auf die Finger schauen. Schatz fordert für die gut 450.000 Handelsangestellten einen gesetzlichen Mindestlohn von 1.300 Euro brutto. Die Gewerkschaft wolle diese Marke lediglich über den Kollektivvertrag erreichen.

Die Kollektivvertragsverhandlungen für den Handel gehen kommenden Mittwoch in die vierte Runde. Dem Vernehmen nach sollen die Verhandlungen zäh laufen. Die Metaller verhandeln bereits diesen Freitag weiter, eine Einigung noch diese Woche scheint möglich. (APA)