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Wien - Mit Protesten gegen die Pensionsreform werden am Dienstag auch die Besucher von Theater- und Opernaufführungen an den meisten österreichischen Bühnen konfrontiert. Meist wollen Gewerkschafter und Betriebsräte mit Transparenten und Flugblättern vor den Häusern auf ihre Haltung aufmerksam machen. Die in der Vorwoche angekündigten Verlesungen von Texten kurz vor Vorstellungsbeginn dürfte nur an einzelnen Bühnen stattfinden. "Im Haus ist nichts. Und dafür bin ich sehr dankbar", versicherte etwa die Direktorin des Volkstheater Wien, Emmy Werner, "Information finde ich hervorragend, aber auf der Bühne nehmen sich Nicht-Schauspieler nicht vorteilhaft aus." Auch an den Bundestheatern wird es laut deren Direktionen zu keinen Pensionsreform-Prologen auf der Bühne kommen.

Der Zentralsekretär der Gewerkschaft Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (KMSfB), Herbert Stegmüller, rechnete zu Mittag nach wie vor mit einer Verlesung des Textes im Volkstheater, wie auch im Wiener Raimundtheater, dem Stadttheater Klagenfurt oder vor einem Konzert des Brucknerorchesters Linz. In dem von der Gewerkschaft vorgegebenen Rahmentext, der von den Betriebsräten der jeweiligen Häuser variiert werden kann, heißt es u.a.: "Wir sind zuversichtlich, dass die österreichische Bundesregierung auf Grund der Summe aller Maßnahmen, die in diesen Tagen in ganz Österreich stattfinden, letzten Endes zu einem echten Dialog mit den Sozialpartnern findet. Ziel unseres Protestes ist es, dass es letztlich zu einer Pensionsreform kommt - zu deren Notwendigkeit wir uns durchaus bekennen -, die tatsächlich gerecht ist und einen würdigen Lebensabend ohne Armut gewährleistet."

Flugblätter sollen laut Stegmüller vor sämtlichen österreichischen Bühnen verteilt werden, "mit Ausnahme des Burgtheaters". Der Gewerkschafter gab aber zu bedenken, "dass das ein fließender Prozess ist. Da schließen sich immer wieder welche an und machen Aktionen."(APA)