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Stuxnet sabotierte Irans Atomprogramm. Sicherheitsexpertre: "beinahe so effektiv wie ein Militärschlag"

Foto: IIPA,Ebrahim Norouzi/AP/dapd

Der Stuxnet-Virus, der Irans Nuklaeranlagen in Bushehr und Natanz sabotiert hat, soll das Atomprogramm der Republik um zwei Jahre zurückgeworfen haben, sagt der deutsche Sicherheitsexperte Ralph Langer in einem aktuellen Interview mit The Jerusalem Post.

Der Cyber-Angriff sei "beinahe so effektiv wie ein Militärschlag gewesen sein". "Aus militärischer Perspektive war es ein großer Erfolg", so Langer, zumal noch dazu keine Menschenleben in Mitleidenschaft gezogen wurden und auch kein Krieg damit ausgelöst wurde.

Computer wegschmeißen

Damit widerspricht der Experte den offiziellen Aussagen Irans Präsident Ahmadinejad, wonach Stuxnet nur kleine Schäden beim Atom-Programm angerichtet hätte. Langer spricht vom bislang "fortschrittlichsten und aggressivsten Computerschädling". Es sei das beste, die infizierten Systeme komplett auszutauschen. Die Schäden seien weitreichend. So werde es "extrem schwer", die Systeme zu bereinigen. "Allein um die Systeme wieder in Betrieb nehmen zu können und den Virus zu beseitigen, wird es viel Zeit beanspruchen", so Langer. Zusätzlich müssten sie anschließend einige Geräte ersetzen und die manipulierten Zentrifugen in Natanz reparieren. Möglicherweise müssten auch Turbinen für die Anlagen in Bushehr neu gekauft werden.

Angriff mehrerer Staaten

Aus dem 15.000 Zeilen langen Code Stuxnets ginge nach einer Analyse hervor, dass der Virus nicht aus der Feder eines einzelnen Hackers stammen kann. Langer betont, dass die Entwicklung Jahre in Anspruch genommen haben dürfte und in Kooperation mehrerer Staaten geschehen sein müsste.

Vergangenen November hatte der Iran erstmals sein Atomprogramms vorübergehend aussetzen müssen, damals dementierte man noch einen Angriff durch den Computerschädling Stuxnet. (zw)

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