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Neugebauer schlägt Unterrichtsministerin Schmied Kooperationen mit Medien vor.

Foto: reuters/Prammer

Nachdem die Diskussion über eine Aufnahmeprüfung an den Gymnasien öffentlich wurde hatsich auch GÖD-Vorsitzender Fritz Neugebauer (ÖVP) für die Wiedereinführung von Eignungsprüfungen an den AHS ausgesprochen. Diese sollten aber nicht allein über die Aufnahme des Kindes entscheiden, sondern gemeinsam mit der Prognose des Volksschullehrers herangezogen werden, meinte Neugebauer.

Gewerkschafter sieht keine Eile bei großer Bildungsreform

Keine Eile sieht der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer bezüglich einer großen Reform des Bildungssystems. Im APA-Interview meinte Neugebauer, die Diskussion über das in Ausarbeitung befindliche ÖVP-Bildungskonzept könne zwar schon Anfang 2011 beginnen, zur Umsetzung werde es aber wohl erst in die nächsten Regierungsverhandlungen nach den 2013 geplanten nächsten Nationalratswahlen eingebracht werden.

Als Konsequenz aus dem schlechten Pisa-Ergebnissen vor allem im Bereich Lesen fordert Neugebauer Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) auf, jetzt das Koalitionsabkommen abzuarbeiten, in dem eine Förderung der Sprach- und Lesekompetenzen enthalten ist. Eine Ausweitung des Schulversuchs zur Neuen Mittelschule lehnt Neugebauer ab.

"Eltern mit Erwachsenenbildung helfen"

Voraussetzung für die Lesefähigkeit sei die Sprachfähigkeit und dafür dürfe man die Zeit vor der Schule nicht verlieren. "Die Bildungsarbeit beginnt mit dem ersten Schrei nach der Geburt." Bei der Sprachbildung werde in den ersten Lebensjahren vieles versäumt, hier sollte man den jungen Eltern im Zuge der Erwachsenenbildung Hilfestellungen anbieten. Zudem schlägt Neugebauer vor, Schmied könnte auch mit den Medien und dem ORF Kooperationen eingehen, um die Lesefreudigkeit zu wecken. Man müsse das Bewusstsein dafür wecken, dass das Beherrschen der Sprache "das Um und Auf" für alles andere sei.

ÖVP-Bildungskonzept noch in Arbeit

Beim ÖVP-Bildungskonzept will sich der GÖD-Vorsitzende nicht drängen lassen: "Ob das jetzt im Jänner oder Februar kommt, ist sekundär." Die ÖVP habe gültige Konzepte, und es gebe das Koalitionsabkommen. Neugebauer geht zwar davon aus, dass das ÖVP-Bildungspapier nach dessen Vorlage schon auf breiter Basis diskutiert wird, gleichzeitig meint er aber auch, dass es erst "Schwerpunkt der Wahlwerbung" für die nächste für 2013 geplante Wahl wird und danach auch in die Koalitionsverhandlungen eingebracht wird. (APA)