Schmied kündigt an, Budgetierung und Controlling werden künftig in einer statt in vier Abteilungen gemacht.

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Wien - Das Unterrichtsministerium hat nach der Kritik des Rechnungshofs (RH) am Bundesschul-Controlling am Freitag mehrere Änderungen angekündigt. So sollen etwa Budgetierung und Budgetcontrolling im Ministerium künftig in einer statt vier Abteilungen erfolgen. Gleichzeitig betonte das Ministerium in einer Aussendung, dass es beim Lehrereinsatz schon jetzt "volle Transparenz" gebe.

Der auch vom RH kritisierte Mangel an Transparenz war von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) wiederholt als Argument für eine Verbundlichung der Lehrer gebracht worden.

Qualitätsmanagement der BHS als Vorbild

Änderungsbedarf sieht das Ministerium hingegen bei der Abstimmung mit den Landesschulräten, diese müsse - wie vom RH gefordert - "laufend verbessert" werden. Außerdem soll es eine Vereinheitlichung bei der Schülerverwaltung geben: "Noch im heurigen Jahr" soll nur noch ein Softwareprogramm statt sieben verschiedenen verwendet werden. Früher seien außerdem 50 Programme verwendet worden, verweist man auf Anstrengungen seitens des Ressorts.

Das Fehlen von Bildungscontrolling und Qualitätsmanagementsystemen an den AHS soll ebenfalls rasch angegangen werden: Das vom RH anerkannte System an den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) soll "im gesamten Schulbereich flächendeckend umgesetzt werden", die entsprechende Novelle zum Bundes-Schulaufsichts-Gesetz ist bereits in Begutachtung. Außerdem soll die Wirkung der eigenen bildungspolitische Maßnahmen vom Ministerium künftig stärker überprüft werden.

Grüne fordern wirkungsvolles Controlling

Keine Änderungen sind unterdessen bei der großen Zahl von Zuschlägen geplant, über die die Landesschulräte zusätzliche Ressourcen (Werteinheiten) verteilen können. Dieses Modell sei nämlich "ein probates Mittel, den Ressourceneinsatz mit einem konkreten bildungspolitischen Ziel zu verknüpfen. Das sei auch vom RH bei der Senkung der Klassenschülerhöchstzahl "begrüßt" worden.

Die Einführung eines wirkungsvollen Controllings forderte Grünen-Bildungssprecher Harald Walser am Freitag in einer Aussendung als Reaktion auf die häufige Überschreitung der Klassenschülerhöchstzahl von 25. "Wie will diese Regierung eine Bildungsreform auf die Beine stellen, wenn sie nicht einmal in der Lage ist, ihre eigenen gesetzlichen Vorgaben im Schulbereich zu erfüllen?" (APA)