Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/dpA

München - Kabarettist Dieter Hildebrandt ist am Montag mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) würdigte den 83-Jährigen als scharfsinnigen Aufklärer mit Improvisationstalent, Sarkasmus und Ironie. Seit bald 60 Jahren gehöre Hildebrandt zur ersten Garde des politischen Kabaretts in München und im ganzen Land, sagte Ude laut Redemanuskript.

"Dieter Hildebrandt steht dafür, dass Kabarett sehr viel mit scharfsinniger Analyse, mit Wortwitz und Sprachgewalt, mit Kenntnis menschlicher Schwächen und demokratischem Aufbegehren zu tun hat, aber nichts mit seichtem Entertainment und inhaltsleerer Comedy", urteilte die Jury. Hildebrandt, der zu den Gründungsmitgliedern der Münchner Lach- und Schießgesellschaft gehört, gelte als "Größter seiner Zunft".

Er habe "mit der 'Lach und Schieß' den Deutschen aufklärerische Gedanken, Aufsässigkeit und sogar Selbstironie nahegebracht, mit 'Notizen aus der Provinz' für Aufruhr in den Zentralen des politischen Betriebes und als 'Scheibenwischer' für klare Sicht auf politische und gesellschaftliche Missstände gesorgt", hieß es in der Jury-Begründung weiter. Seine "Pointen-Feuerwerke" seien nie Selbstzweck, sondern entstünden stets aus einer kritischen Position heraus, die sich mit Ungerechtigkeiten ebenso wenig abfinden könne wie mit Dummheit.

Der Ehrenpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Einer von Hildebrandts Vorgängern in der 50-jährigen Geschichte des Preises ist Vicco von Bülow alias Loriot. (APA)