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Aufgrund verschiedener Verfahren, Fettstufen und Verarbeitungsgraden wird Milch in Sorten unterteilt.

Foto: AP/Michael Probst

Wien - Sechs Trinkgläser, gefüllt mit jeweils einem kräftigen Schluck Kuhmilch warten auf die Probanden - unterscheiden tut sich der Inhalt lediglich durch sein Verarbeitungsverfahren und den Fettgehalt. Auch wenn man gewöhnlich meinen mag, Milch ist Milch, laut Reinhard Geßl vom Forschungsinstitut für bilogischen Landbau (FiBL) in Wien ist dem ganz und gar nicht so. Nicht nur, dass zwischen Roh-, UHT(ultrahocherhitzer)-, Halbfett-, Frisch, Leicht- und ESL-Milch ("länger frisch") unterschieden wird, "Milch schmeckt nicht immer gleich", betonte Geßl bei einem Biomilch-Geschmackstest in Wien.

Verschiedene Sorten

Aufgrund verschiedener Verfahren, Fettstufen und Verarbeitungsgraden wird in Sorten unterteilt. Genau das kann man laut dem Milchexperten geschmacklich unterscheiden. "Man merkt Unterschiede, wenn man bewusst darauf eingeht", sagte Geßl. Tatsächlich lassen sich im direkten Vergleich farbliche Unterschiede (Rohmilch ist dunkler) erkennen oder die ESL-Milch durch ihren intensiveren Geruch von anderen Sorten trennen. Länger haltbare Milch schmeckt tendenziell auch süßer.

Nur ungeöffnet "länger frisch"

Die ESL-Milch hat eine längere Haltbarkeit und wird auf Verpackungen hauptsächlich als "länger frisch" gekennzeichnet. Sie hält aber laut dem Bio-Milchexperten Alois Burgstaller nur das was sie verspricht, solange sie ungeöffnet bleibt. Ist die Packung einmal offen, "verhält sie sich wie Frischmilch". Die längere Haltbarkeit bezieht sich also nur auf die geschlossene Lagerung und nicht auf die Aufbewahrungszeit im Kühlschrank.

Heumilch

"Laut österreichischem Lebensmittelkodex muss die Futterbasis für Heumilchkühe im Sommer frisches Gras der Almen und Weiden sein. Zusätzlich kann auch Heu gefüttert werden. Für die Winterfütterung ist Heu das Hauptfuttermittel", erklärte Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch in einer Aussendung.

Wer den gesundheitlichen Mehrwert schätzt, sollte den Experten zufolge bei Bio-Frischmilch bleiben. Wertvolle Eiweißstoffe werden durch die Erhitzung kaputt "und der Geschmack tendenziell süßer", betonte Geßl.

Weltweit werden 580 Millionen Tonnen Milch pro Jahr produziert, rund die Hälfte stammt aus Europa, drei Millionen Tonnen davon kommen aus Österreich. Lediglich 20 Prozent der Weltbevölkerung sind an Kuhmilch gewöhnt und vertragen die darin enthaltene Laktose besser als der Rest. (APA)