Frauenkunst einfach weggeworfen?

Foto: Michaela Obermair

Wien - Die Mehrheit der Werke der Kunstaktion KnitHerStory sind laut beteiligten Künstlerinnen entfernt worden. Verantwortlich dafür soll die MA 48 für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung der Stadt Wien sein, heißt es in einer Aussendung der Künstlerinnen. Es gäbe ZeugInnen für die Demontage.

Die Pressesprecherin am zuständigen Magistrat dementierte gegenüber dieStandard.at die Vorwürfe: Man hätte geprüft, ob eine Genehmigung vorliege, und dementsprechend die Werke unbehelligt gelassen. Für die Entfernung der Kunst müsse jemand anderes verantwortlich sein.

Kunst- endet in "Säuberungs"-Aktion

Die Kunstaktion war als Begleitung zur großen Frauendemo am Samstag installiert und bis 26. März genehmigt worden. Bereits am Samstagabend und Sonntagvormittag wurde das "Aufräumen" beobachtet - laut ZeugInnen sollen es sehrwohl Arbeiter der Müllabfuhr gewesen sein. Eine Mitstrickerin konnte einige der Werke aus dem Händen der Müllmänner sicherstellen, heißt es von Seiten der Künstlerinnen.

Die "Säuberungsaktion" wird von den Gestalterinnen "nicht nur als Angriff auf Frauenkunst" bezeichnet, sondern als "Beispiel, wie mit Frauenarbeit und den Werken von Frauen umgegangen wird: unterbewertet, entwertet und zerstört."

Eine der Künstlerinnen, Elisabeth Klatzer, fordert in einem Protestbrief an Bürgermeister Häupl die "sofortige und lückenlose Aufklärung und im Falle der tatsächlichen Zerstörung die volle Entschädigung." Sie hoffe, dass die wertvolle Strick-Kunst von Frauen unbeschadet vorhanden sei. Wenn nicht, stehe die Entsorgung als Symbol dafür, "wie in dieser Stadt mit der Leistung von Frauen" verfahren werde. (red)