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Jürgen Flimm bei der Pressekonferenz zum 'Young Directors Project der Salzburger Festspiele' im Mai 2002

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Martin Kusej

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Salzburg - Der Vorschlag des Salzburger Festspielintendanten Peter Ruzicka, Martin Kusej zum neuen Leiter des Schauspiels zu berufen, wurde am Mittwoch vom Kuratorium wie erwartet einstimmig angenommen. Wie berichtet, soll der gebürtige Kärntner Kusej (42) den amtierenden Schauspielchef Jürgen Flimm ab 1. Oktober 2004 ablösen und für die Schauspielsaisonen 2005 und 2006 verantwortlich zeichnen.

Damit findet die überaus wechselvolle Geschichte des Salzburger Schauspiels ihre vorderhand streng befristete Fortsetzung. Seitdem Peter Stein 1997 im Unfrieden geschieden war, zeichneten sich große Namen wie Ivan Nagel, Frank Baumbauer oder eben Flimm im Grunde folgenlos in den Festivalspielplan ein: lieferten kleine, rasch verwehte Duftmarken, die sie eher zufällig um den olfaktorisch dominanten Geldesel Jedermann platzierten. Auch wenn dieser seit kurzem weniger nach Bigotterie riecht.

Kusej kündigt an, die "temporäre Begrenzung" seines Jobs mit "pointierter und durchschlagender Theaterkunst" zu kontern. Innovation möchte er nach dem Muster seiner eigenen Don Giovanni-Inszenierung vom vergangenen Jahr einbringen. Er wünsche sich "ein konzeptionelles und sinnliches Theater, das den Menschen im Publikum die Möglichkeit gibt, sich im Menschen auf der Bühne wiederzuerkennen und sich so permanent zu hinterfragen".

Immerhin: Das "Hinterfragen" galt bis dato noch nicht als Salzburger Theaterleittechnik. (DER STANDARD, Printausgabe, 30.5.2003)