Blue in the Face: SPÖ-Wissenschaftssprecher sieht Haider nun in einem anderen Licht.

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Wien - SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal verteidigt im Interview mit dem ORF-TV-Magazin "Report" die Annäherung der SPÖ an die Freiheitlichen und schließt eine Koalition mit der FPÖ nicht völlig aus. Die von ihm heftig bekämpfte Ausländerpolitik der FPÖ und umstrittenen Äußerungen von Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider (F) sieht der SPÖ-Abgeordnete Josef Broukal heute in einem anderen Licht.

"Entlassen aus dem Fegefeuer"

"Ich frage mich, gibt es da nicht so etwas wie eine Verjährung, ein Entlassen aus dem Fegefeuer, ein Schwamm drüber", so Broukal. Und weiter: "Nach zehn Jahren ist mein Zorn auf Jörg Haider ein wenig geringer als mein Zorn auf die Pensionsreform des Wolfgang Schüssel."

Rückblick

Während seiner Zeit als ORF-Moderator war das Verhältnis Broukal-Haider noch ein anderes. Ein gerichtliches Nachspiel hatte ein Interview mit dem damaligen FPÖ-Chef im Jahr 1991 im Rahmen der Sondersendung zur Wiener Landtagswahl. Broukal sagte damals: "Vielleicht sollten Sie noch wissen, ich gehe seit einem Jahr im 6. Bezirk spazieren. Seit Ihre Wahlkampagne begonnen hat, steht dort auf jeder Parkbank 'Ausländer raus' und auf einigen das Hakenkreuz. Herzlichen Dank." Ein Gerichtsverfahren endete mit einem Vergleich zwischen Broukal und Haider. (APA/red)