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Die größte Sammelklage in der US-Geschichte wurde gestoppt. Der Spruch hat Auswirkungen auf ähnliche Sammelklagen, etwa gegen Bayer.

Foto: AP/Seth Perlman

Washington - Der Oberste Gerichtshof hat das Ansinnen einer Gruppe von Frauen zurückgewiesen, den weltgrößten Einzelhandelskonzern Wal-Mart im Namen von 1,5 Millionen ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen wegen Diskriminierung zu belangen. Somit ist die größte Sammelklage der US-Geschichte gestoppt. Die Klage sei schlicht überdimensioniert, entschieden die Richter am Montag in Washington einstimmig.

Die Mitarbeiterinnen haben nun zwar die Möglichkeit, einzeln gegen Wal-Mart zu Felde zu ziehen, aber dabei steht für den Handelsriesen wesentlich weniger auf dem Spiel als bei einer der gefürchteten Sammelklagen. Der Schadenersatz hätte in die Milliarden gehen können; Wal-Mart ist der weltgrößte private Arbeitgeber mit mehr als zwei Millionen Beschäftigten, die meisten davon in den USA.

Auswirkungen auf des RichterInnen-Spruchs

Die Entscheidung des Obersten Gerichts könnte Auswirkungen auf Sammelklagen im Allgemeinen und Diskriminierungsklagen im Besonderen haben. Eine ganze Reihe von Konzernen sieht sich derzeit mit Vorwürfen konfrontiert, Frauen im Job zu benachteiligen. Entsprechend stark war die Unterstützung von Wal-Markt von Unternehmensseite in diesem Fall. US-Medien sprechen von einer der weitreichendsten Entscheidungen des Supreme Court seit Jahren.

So muss sich der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer mit einer Klage von Mitarbeiterinnen in den USA auseinandersetzen. Mehrere Frauen beschuldigen Bayer, Männer bei der Bezahlung und Beförderung zu bevorzugen und überdies Schwangere und Mütter unter Druck zu setzen. Die Frauen verlangen 100 Millionen Dollar. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hatte vor einem Jahr in einem ähnlichen Fall in einem Vergleich 175 Millionen Dollar gezahlt. (APA)