Wien - Das Wiederholen einer gesamten Schulklasse hat keinen nachhaltig positiven Effekt, folgert der deutsche Bildungsforscher Klaus Klemm aus mehreren deutschen sowie internationalen empirischen Studien zum Sitzenbleiben. Seine Schlussfolgerung: Nur in Einzelfällen, etwa bei langwierigen Erkrankungen, seien Klassenwiederholungen sinnvoll.

Leistungsschwache Schüler, die die Klasse wiederholen mussten, brachten schlechtere Leistungen als ihre leistungsschwachen Altersgenossen, die aufsteigen durften. Im Verlauf der Jahre nehme der Leistungsabstand sogar zu, schreibt Klemm in der Studie "Klassenwiederholungen - Teuer und unwirksam" im Auftrag der Bertelsmann Stiftung (2009). Die Repetenten würden trotz der Wiederholungsjahre im Schnitt nicht an die mittleren Leistungen ihrer Kollegen herankommen, die nicht wiederholen mussten. (APA)