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Massen-Aufnahmetests für das Medizin-Studium in Wien, Graz und Innsbruck.

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Wien - Die Frauen-Erfolgsquote bei den Aufnahmetests für das Medizin-Studium ist nur geringfügig gestiegen. Von den insgesamt 1.530 Studienplätzen an drei Standorten Wien, Innsbruck und Graz gehen 682 an Frauen (44,6 Prozent), im Vorjahr waren es 643 (43 Prozent). Die Frauenquote bei den TestteilnehmerInnen Anfang Juli lag bei 56 Prozent (2010: 55 Prozent). Allein in Graz konnten die Bewerberinnen beinahe die Hälfte der Studienplätze (48 Prozent; 2010: 43 Prozent) ergattern.

An der Medizin-Uni Wien waren Anfang Juli rund 56 Prozent der Testteilnehmer Frauen (2010: ebenfalls 56 Prozent), nach der nun erfolgten Auswertung beträgt die Frauenquote bei den zum Studium Zugelassenen 43,1 Prozent, das sind nur geringfügig mehr als im Vorjahr (42 Prozent). An der Medizin-Uni Innsbruck waren heuer 55 Prozent der TestteilnehmerInnen weiblich (2010: 54 Prozent), geschafft haben es wie im Vorjahr 44 Prozent. Erfolgreicher waren die Bewerberinnen in Graz, deren Ergebnisse bereits am Donnerstag veröffentlicht wurden. Von ihnen waren heuer rund 57 Prozent Frauen (2010:54 Prozent), bei den Zugelassenen sind es 48 Prozent (2010: 43 Prozent).

"Intensive Vorarbeiten und Information"

Die Grazer Medizin-Uni führt das gute Ergebnis für Frauen auf die "intensive Vorarbeit und Information" an Schulen im Vorfeld der Tests zurück. In Graz wird ein Kenntnistest über medizinrelevante Grundlagenfächer, ein Textverständnistest sowie ein Situational Judgement Test gemacht, während Wien und Innsbruck den "Eignungstest für das Medizinstudium" (EMS) verwenden. Dieser fragt Studien-Fähigkeiten wie medizin-naturwissenschaftliches Grundverständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Umgang mit Zahlen etc. ab.

In Graz holten die österreichischen Bewerberinnen auf, der Abstand zwischen den angetretenen und erfolgreichen Frauen ist im Vergleich zum Vorjahr kleiner geworden. Demnach waren in diesem Jahr 58 Prozent der österreichischen BewerberInnen Frauen, sie erhalten mit 51 Prozent nun auch mehr als die Hälfte der für österreichische MaturantInnen reservierten Studienplätze. Im Vorjahr waren 56 Prozent der österreichischen BewerberInnen Frauen, erhielten jedoch nur 43 Prozent der Studienplätze. Gilbert Reibnegger, Vizerektor für Studium und Lehre, führt den Erfolg auf die verstärkte Information der BewerberInnen zurück. Ihnen stand erstmals ein Probetest im Internet zur Verfügung, der "scheint den Frauen entgegengekommen zu sein", so der Vizerektor.

Neues Anmeldesystem

An der Medizin-Uni Innsbruck, wo zum ersten Mal 30 Studienplätze für den Bachelorstudiengang Molekulare Medizin vergeben wurden, sticht das erstmals ausgewogene Verhältnis zwischen österreichischen Frauen und Männern in der Humanmedizin hervor. Beinahe die Hälfte der für österreichische BewerberInnen reservierten Studienplätze geht an Frauen: So sind 134 der Zugelassenen mit österreichischem Maturazeugnis weiblich und 136 männlich. 2010 lag das Verhältnis noch bei 119 zu 151.

Bewährt hat sich laut MedUni Wien indes das neue Anmeldesystem, wonach erstmals 90 Euro pro Anmeldung erhoben wurden. Insgesamt absolvierten 82 Prozent der Angemeldeten die Tests, unter den TeilnehmerInnen mit österreichischem Maturazeugnis lag der Anteil sogar bei 87 Prozent (2010: 75 Prozent). Jede/r fünfte ÖsterreicherIn, die/der zum Test angetreten ist, hat ab Herbst einen Studienplatz an der MedUni Wien. Die Zahl der StudienanwärterInnen aus EU- und Nicht-EU-Ländern stieg indes gegenüber 2010 von 70 auf 75,6 bzw. von 66 auf 73,7 Prozent - der Entfall der obligatorischen persönlichen Anmeldung und einer damit oft verbundenen teuren Anreise wird vonseiten der Uni als möglicher Grund dafür genannt. (APA)