Das österreichische Nachrichtenmagazin "profil" hatte 2005 aufgedeckt, dass Scheuch, Kärntens Landeshauptmann-Stellvertreter und Parteiobmann der FPK, von der ungarischen Justiz per Haftbefehl gesucht wurde. Scheuch wurde Versicherungsbetrug vorgeworfen. Es ging dabei um den angeblichen Diebstahl eines Leasing-BMWs. Scheuch hatte den BMW als gestohlen gemeldet, ungarische Behörden stießen jedoch auf Ungereimtheiten. Sie verhafteten einen Mitarbeiter Scheuchs, der aussagte, im Auftrag Scheuchs mit dem Wagen nach Serbien gefahren zu sein. Dort hätte er ihn "verschwinden lassen".

Scheuch-Mitarbeiter in Ungarn verurteilt

Der Mann, ein gebürtiger Ungar, wurde mittlerweile wegen Beihilfe zum Versicherungsbetrug verurteilt. Er hatte während des Verfahrens Scheuch als Haupttäter genannt, woraufhin die ungarischen Behördern einen Haftbefehl gegen Scheuch ausstellten. Daraufhin begann auch die österreichische Justiz, in dieser Causa gegen Scheuch zu ermitteln.

Scheuch selbst verklagte seine Versicherung, die ihm bereits 15.000 Euro ausgezahlt hatte. Die Generali-Versicherung hatte weitere Zahlungen - es standen noch 27.800 Euro aus - nach dem Prozess in Ungarn ausgesetzt. In diesem Privatverfahren hätte auch der verurteilte Mitarbeiter Scheuchs aussagen können, er war jedoch nicht erschienen. Daraufhin einigte sich die Versicherung außergerichtlich mit Scheuch, Details über diesen Deal gibt es bis heute nicht. Kurz darauf wurden die Ermittlungen des Justizministeriums - Ministerin war BZÖ-Gastinger - eingestellt.

FPÖ-Vilimsky (2006): "Diese Sache stinkt  bis zum Himmel" 

Seitens der FPÖ hagelte es damals massive Vorwürfe in Richtung Scheuch, der zu dieser Zeit noch beim BZÖ war. So sprach FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky von einem "Justizskandal" und nannte den außergerichtlichen Vergleich zwischen der Versicherung und Scheuch einen "mehr als eigenartigen Vergleich zum Nachteil ihrer Kunden (andere Versicherungs-Kunden, Annm.)". 

Heute unterstützt die FPÖ Scheuch und verurteilt die Justiz nach der Verurteilung Scheuchs massiv (derStandard.at berichtete). SPÖ-Generalsekretär Günter Kräuter nennt dies "FPÖ-Doppelbödigkeit" und "scheinheilig".

Wie das Verfahren in Ungarn weitergehen könnte, ist unklar. Noch letztes Jahr wurden bekannt, dass die ungarischen Behörden weiterhin an einer Befragung Scheuchs interessiert seien, da das Verfahren offiziell noch nicht abgeschlossen sei. (Fabian Schmid, derStandard.at, 4.8.2011)