Wien - Die Kantine ist zu, das Audimax leer, nur vereinzelt hallen Schrittgeräusche durch die weiten Korridore der Universität. Und doch: Während die Hochschulen scheinbar im Sommerschlaf liegen, zeichnet sich ein virtueller Ansturm - vor allem aus Deutschland - ab. In Salzburg gibt es inzwischen mehr Online-Voranmeldungen aus dem Nachbarland als von Österreichern.

"Hier hilft keine Schrebergartenpolitik. Die Problematik lässt sich weder auf die Kollegen aus Deutschland noch auf österreichische Studierende abwälzen", sagt Janine Wulz (Gras), Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft, zum STANDARD. Ihre Forderung an die Regierung: eine Lösung auf europäischer Ebene statt Studiengebühren und Zulassungshürden. "Alles andere wäre zukunftsfeindlich und verantwortungslos", sagt Wulz.

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) bleibt jedoch auch in Hinblick auf den Zustrom deutscher Studierender auf Parteilinie: "Zugangsregeln und Gebühren sind international üblich und notwendig." (mika, STANDARD-Printausgabe, 6./7.8.2011)