Sarah Kane verdichtete in ihrem letzten Stück "4.48 Psychosis" das Gedanken- und Empfindungsstakkato, das sie während eines Klinikaufenthaltes überfiel, zu einem scharf sezierenden und poetischen Text.
Jeden Morgen wachte sie um 4.48 Uhr auf: ein "Moment, in dem die Klarheit kommt", dass ihre Psychose unweigerlich in den Freitod führen muss. Nicht, ohne sich zuvor auch mit den äußeren Ursachen auseinander zu setzen. Regisseurin Sabine Mitterecker lässt die kurz vor dem Suizid stehende Frau gleich mehrfach aus sich heraustreten, teilt sie auf vier Identitäten auf, die miteinander, aber auch mit dem Publikum kommunizieren. Und signalisiert damit wohl auch, dass der Monolog keinesfalls nur Angelegenheit einer individuell inhaftierten Psychose ist.