Am vergangenen Freitag (23. 5.) hatte der Verein "Freunde und Förderer des Rabenhoftheaters" bekannt gegeben, dass sich Welunschek als Leiter mit Ende der Saison zurückziehen werde. Der schon zuvor als künstlerische Leiter tätige Welunschek war im Rahmen einer Ausschreibung 2001 als Rabenhof-Leiter bestätigt worden. Finanzielle Schwierigkeiten begleiteten seine Amtszeit, das Theater musste entschuldet werden. Von Welunschek übernimmt der bisherige Rabenhof-Dramaturg Thomas Gratzer die Leitung der ehemaligen Josefstadt-Spielstätte in Wien-Landstraße.
Antwort des Kulturstadtrats
Bis 2004 - und damit bis zur nächsten Subventionszahlung - ist nach Informationen des Büros von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) der Bestand des Wiener Rabenhof-Theaters gesichert. "Die laufenden Kosten sind gedeckt", die Mittel für Miete und für die Aufführung bestehender Produktionen oder Gastspiele seien vorhanden, sei der Kulturstadtrat vom "eigenständigen Verein" "Freunde und Förderer des Rabenhoftheaters" informiert worden. Dies sagte die Sprecherin des Kulturstadtrats, Saskia Schwaiger.
Für Neuproduktionen seien jedoch keine finanziellen Mittel mehr verfügbar. Schon zuvor hatte Mailath-Pokorny betont, dass der Rabenhof heuer von Wien keine zusätzlichen Mittel mehr erhalten werde. Es sei die Verantwortung des Rabenhof-Freunde-Vereins, aus der finanziellen Situation "Konsequenzen zu ziehen", meinte Schwaiger zu den erfolgten Kündigungen der Angestellten des Theaters.
"Wir gehen davon aus, dass alles belegt werden wird"
Dass das Theater dem neuen künstlerischen Leiter Thomas Gratzer wie angekündigt schuldenfrei übergeben werde, "wird natürlich wie bei jedem Subventionsnehmer überprüft werden", so Schwaiger, die auf eine Vorstandssitzung des Rabenhof-Freunde-Vereins im Juni verwies, wo "konkrete Ergebnisse" genannt würden. "Wir gehen davon aus, dass alles belegt werden wird". Für 2004 sei geplant, dem Theater in Wien-Landstraße Subventionen in unveränderter Höhe zukommen zu lassen.