Wien - Digitales schwarzes Brett am Schuleingang, Visualizer statt Overhead-Projektor, Votingsystem statt Wiederholungsfragen: Um den ganzheitlichen Einsatz von e-teaching-Methoden ging es bei einem Vortrag im Rahmen der 33. Bildungsfachmesse Interpädagogica, die heute, Donnerstag, von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) eröffnet wurde. Die Messe läuft noch bis Samstag in der Halle C der Messe Wien.

Die Palette an digitalen Medien für das Klassenzimmer wächst ständig. Einen Mehrwert stellen diese jedoch nur dar, wenn sie einfach zu bedienen sind, das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Geräten funktioniert und die Kosten tragbar sind.

Witheboard und Visualizer

Vorgestellt wurde etwa ein "Whiteboard Tablet", eine Alternative zum 3.000 Euro teuren interaktiven Whiteboard (eine "Tafel", die mit dem Computer verbunden ist und auf der mittels Stift oder Finger gearbeitet werden kann): Das sogenannte Mobile Active Whiteboard Tablet ist ein kleines, handliches und mit 380 Euro netto relativ kostengünstiges Gerät, das per Funk mit dem Computer kommuniziert. Es genügt ein Beamer, um Dokumente etc. vom Computer auf die Wand zu projizieren, diese werden mittels Tablet aktiv bearbeitet. Änderungen können gespeichert, Notizen angelegt werden, und auch der Einstieg ins Internet ist möglich. Ein weiterer Vorteil: der Lehrer ist ortsunabhängig, er muss nicht vorne an der Tafel "kleben", sondern kann sich mit dem Tablet frei im Klassenraum bewegen.

Der Nachfolger des Overhead-Projektors nennt sich Visualizer (auch Dokumentenkamera). Mit dem wie eine Leselampe aussehenden Gerät wird jede, auch dreidimensionale Vorlage als hochauflösendes Bild an einen Beamer oder ein interaktives Whiteboard geschickt. Dieses Bild lässt sich bearbeiten, jede Änderung kann gespeichert und in der nächsten Stunde wieder aufgerufen werden. "Die Technische Universität Wien hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht", so Bernhard Goldmann von renox Audiovision. Anstatt Studenten an die Tafel zu holen, rechnen diese etwa Prüfungsaufgaben am Tisch unter dem Visualizer - der wirft das Geschriebene zwar an die "Tafel", für den Prüfling selbst lassen dadurch jedoch die Nervosität und der Prüfungsstress stark nach.

Die Bildungsfachmesse ist mit rund 260 Ausstellern nach Angaben des Veranstalters Reed Exhibitions so groß wie noch nie und will Pädagogen, Eltern und Interessierten einen Überblick über Trends, didaktische Methoden und Lehrmaterialien von der Vorschule bis zur Erwachsenenbildung verschaffen.

Neben Vorträgen und Workshops zu Unterrichtsmethoden und Hilfestellungen wird auch die geplante teilzentrale Matura thematisiert. Dazu erläutern Vertreter des Bundesinstituts für Bildungsforschung (BIFIE) den aktuellen Stand des Konzepts der neuen Reifeprüfung für AHS und BHS in Deutsch und Mathematik und stellt Korrekturkriterien vor. Sämtliche Vorträge werden Pädagogen vom Unterrichtsministerium als Fortbildungsveranstaltung anerkannt. (APA)