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Rund 75 Prozent aller Beschäftigten im Handel sind Frauen. Ein guter Abschluss bei den KV-Verhandlungen könnte auch eine minimale Schließung der Lohnschere bedeuten.

Foto: APA/Patrick Pleul

Wien - Heute gehen die Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten (rund 75 Prozent davon sind Frauen) im Handel in die dritte Runde. Erstmals wird es bei den Gesprächen auch um die Anhebung der Gehälter gehen. In den ersten beiden Runden haben die VerhandlerInnen nur über Rahmenrechtliches wie die Anrechnung der Karenzzeiten und den Auszahlungstermin für Sonderzahlungen gesprochen und hier bereits eine "Annäherung" erzielt. Details darüber sind bis jetzt aber noch nicht durchgesickert.

Die Gewerkschaft hat zwar wie üblich noch keine Prozentzahl öffentlich gemacht, aber von Beginn an eine kräftige reale Gehaltserhöhung gefordert. ÖGB-Präsident Erich Foglar und Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel sprachen sich für einen Abschluss deutlich über der Inflationsrate aus. Für die Bewertung des Gehaltsabschlusses 2012 wird die Inflationsrate von Oktober 2010 bis September 2011 in Höhe von 2,8 Prozent herangezogen.

Zentrale Forderungen und Knackpunkte

Zentrale Forderung der Gewerkschaft ist heuer die Anrechnung der Karenzzeit für die Vorrückung im Gehaltsschema. Hier haben die ArbeitnehmerInnen-VertreterInnen Innenministerin und ÖAAB-Chefin Johanna Mikl-Leitner von der ÖVP und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ auf ihrer Seite. Außerdem sollen die rund 520.000 Handelsangestellten das Urlaubs- und Weihnachtsgeld künftig schon ein Monat, nämlich am 30. Juni bzw. 31. Oktober, auf dem Konto haben. Aktionen oder gar Streiks liegen (noch) in weiter Ferne. Gewerkschaft und Arbeitgeber sind bemüht, nach außen ein harmonisches Klima zu vermitteln. (APA)