Die international Resonanz hat die Junge Industrie selbst überrascht. Indische und amerikanische Medien hatten über die Sexschule berichtet.

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"Es stimmt", sagt Martin Amor, Sprecher der Jungen Industrie und bestätigt im Gespräch mit derStandard.at, dass die Junge Industrie hinter der Gruppe "The BirdBase" steckt, wie die Presse in der heutigen Ausgabe berichtet. "The BirdBase" hatte in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen gesorgt. Sie haben sich als Verlag ausgegeben und Kafkas "Das Schloss" voller Fehler angepriesen, das im Schulunterricht verwendet werden sollte. Dann haben sie die erste Sexschule beworben - zahlreiche Medien fielen auf beide Hoax-Aktionen rein. 

"Wir sind selbst von den Reaktionen überrascht", sagt Amor, über die Hoax-Aktionen. Die Motivation war einerseits auf Bildungsfragen bzw. die Probleme im Pensionssystem hinzuweisen, gleichzeitig wollte die Junge Industrie die österreichische Debattenkultur anheizen. "Es geht immer nur darum, wer etwas sagt und nicht was gesagt wird", kritisiert Amor. Die Leute seien unzufrieden und es müsse über Lösungen diskutiert werden. Dabei gehe es aber ihnen nicht um die Meinungen der Jungen Industrie, es soll eine breite Diskussion angeregt werden. 

Die Junge Industrie wollte dabei nicht im Vordergrund stehen, deswegen gab es Hilfe aus dem internationalen Umfeld von einer schwedischen Agentur. Die Kosten seien weitaus geringer als man erwarten würde, meint Amor. Sie wollten versuchen, wie viel Öffentlichkeit in Österreich mit neuen Medien wie Facebook und Twitter erreicht werden könne. Auch der "Funfaktor" habe laut Amor eine Rolle gespielt. Die genauen Kosten werden morgen, Freitag, in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Dass über die Sexschule auch international so viel berichtet wurde, habe sie alle überrascht. Selbst indische TV-Stationen und US-amerikanische Medien haben darüber berichtet. Den einzigen Wermutstropfen sieht Amor darin, dass sie "mitten in der Geschichte" aufhören müssen. Es wäre noch einiges geplant gewesen, Details wollte er nicht preisgeben.(Marie-Theres Egyed, derStandard.at, 15.12.2011)