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Alfons Mendsdorff-Pouilly ist Lobbyist und mit der ehemaligen ÖVP-Spitzenpolitikerin Maria Rauch-Kallat verheiratet. Er wird vor allem in zwei Causen verdächtigt: Einerseits soll er für den britischen Waffenkonzern BAE Entscheidungsträger bestochen haben, damit der Abfangjäger "Eurofighter" von Österreich gekauft wird. 2009 saß Mensdorff wegen dieses Verdachts fünf Wochen lang in Untersuchungshaft in Österreich, 2010 musste er eine Woche in London in Untersuchungshaft. Bisher wurde keine Anklage erhoben. Mendorff bestreitet die Vorwürfe.

Ein anderer Verdacht besteht gegenüber Mensdorff in Zusammenhang mit der Ausschreibung eines neuen Blaulichtfunkes durch den früheren Innenminister Ernst Strasser. Eigentlich hatte das Konsortium "Mastertalk" aus Siemens, Raiffeisen und den Wiener Stadtwerken den Auftrag bekommen, 2003 wurde dieser aber entzogen und ein Konsortium aus Alcatel, Motorola und der Telekom bekam den Auftrag. Als Grund für den Entzug wurden "technische Mängel" angegeben. Die Telekom hat Mensdorff 1,1 Millionen Euro gezahlt - wie er selbst sagt für Beratung des Konzerns bei Akquisitionen in Zentral- und Osteuropa. Laut dem ehemaligen Telekom-Manager Gernot Schieszler soll Mensdorff das Geld für den Tetron-Deal bekommen haben. Auch Motorola soll dafür über zwei Millionen Euro an Mensdorff bezahlt haben. Mensdorff bestreitet das.

Immer wieder für Aufsehen sorgen auch die Jagdausflüge, die Mensdorff nach Schottland organisiert hat. Auf der Gästeliste: Strassers ehemaliger Kabinettschef Christoph Ulmer und Michael Kloibmüller, Kabinettschef von ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und ÖIAG-Chef Markus Beyrer. Die Flugkosten nach Schottland in Höhe von 21.800 Euro zahlte laut "Profil" die Telekom über Peter Hochegger.