Wien - Mit "Neu-in-Wien-Einstiegskursen" an Hauptschulen bzw. Kooperativen Mittelschulen (KMS) im Ausmaß von bis zu 270 Stunden will die Stadt Wien den Sprachererwerb von Kindern fördern, die kürzer als sechs Monate in Österreich sind, kaum Deutsch sprechen und an deren Schulen keine eigenen Sprachförderkurse abgehalten werden. Seit April werden an derzeit elf Standorten in zehn Bezirken Fördermaßnahmen für solche "außerordentliche Seiteneinsteiger" angeboten.

Einstieg auch während Schuljahr

"Gerade Seiteneinsteiger, die teils ohne oder nur mit rudimentären Deutschkenntnissen in unsere Schulen kommen, sind 'prädestinierte Bildungsverlierer' ", begründete Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) anlässlich einer Pressekonferenz am Dienstag. Die einzige Möglichkeit, deren Bildungs- und Zukunftschancen zu verbessern, bestehe darin, sie rasch in die Lage zu versetzen, dem Unterricht auch folgen zu können. Ein Einstieg in das Fördermodell ist daher auch während des Schuljahrs möglich.

Einzelne Schwerpunktschulen

Die Kurse finden am Vormittag statt und ersetzen in dieser Zeit den regulären Unterricht für die Schüler. Angeboten werden sie an einzelnen Schwerpunktschulen, die jeweils eine Schulregion abdecken. Auf dem Lehrplan stehen dabei je nach Sprachniveau aufsteigend drei Module zu je 90 Stunden. Die Gruppengröße soll höchstens zehn Schüler betragen und zunächst klein gehalten werden, um Platz für Neuzugänge offenzuhalten. Abgeschlossen werden die Kurse mit Zertifikaten und Rückmeldungen an die "Stammschule". Auch externe Prüfungen werden angeboten. Derzeit werden 74 Schüler betreut. (APA, 15.5.2012)