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Minister Töchterle und Rektor Badelt auf der Baustelle.

Foto: APA/Neubauer

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Ab Herbst 2013 sollen WU-Studierende in er Leopoldstadt unterrichtet werden.

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Wien - Auf 90.000 Quadratmetern wird zwischen Prater, Messe und Krieau in Wien-Leopoldstadt derzeit das europaweit größte Universitäts-Bauprojekt realisiert. Ab dem Herbst 2013/14 sollen auf dem neuen Campus der Wirtschaftsuniversität (WU) rund 25.000 Studenten Platz finden - trotz des Brandes auf der Baustelle vor rund zwei Wochen liege man voll im Zeitplan, betonte Rektor Christoph Badelt bei einer Baustellenbesichtigung mit Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) am Donnerstag gegenüber der APA - "und auch im Bereich der genehmigten Kosten" von 492 Mio. Euro.

Der neue WU-Campus ist ca 600 Meter lang - das entspricht in etwa der Entfernung vom Stephansdom zum Donaukanal - und an der breitesten Stelle 200 Meter breit, erläuterte Gesamtprojektleiter Christoph Sommer. Die Gesamtfläche entspreche, wenn auch in etwas anderer Aufteilung, in etwa dem Petersdom - allerdings inklusive Kolonnaden (Säulengänge, Anm.), ergänzte Töchterle. Die neue WU ist anders als bisher eine "campusartige" Universität, so Sommer - mit Freiräumen, Kommunikationszonen und einander kreuzenden Wegen.

"Wasserlochkonzept"

Zentrales Gebäude wird das von Zaha Hadid geplante "Library and Learning Center", das gleichzeitig Bibliothek und Servicecenter, Arbeitsplatz und Lounge, Kommunikationsraum und Verkehrsknotenpunkt sein soll. Die Studenten werden sich laut Sommer dort sowohl am ersten Tag anmelden als auch am letzten Tag ihres Studiums ihre Diplome erhalten. Weiters wird es ein Hörsaalzentrum sowie Departmentgebäude und eine Executive Academy für die Weiterbildung geben.

Leitgedanke bei der Campusplanung war laut Sommer das "Wasserlochkonzept": "Wo treffen sich die Kamele in der Wüste? - Wo sie trinken können." Ähnlich sei es bei den Menschen, die sich ebenfalls dort versammelten, wo sie auch versorgt werden. Daher werde es natürlich Cafes und zum Sitzen einladende "Mitarbeiterlounges" statt enger Teeküchen geben.

Zeitplan bleibt aufrecht

Der Zeitplan bleibt laut Sommer trotz des Brandes aufrecht. Das Feuer habe zwar den Teilabbruch eines Gebäudes nötig gemacht - in diesem seien aber zum Glück keine für die Haustechnik kritischen Teile untergebracht gewesen. Ende 2012 bzw. Anfang 2013 sollen die ersten Bauteile fertiggestellt sein, im Frühsommer 2013 dann der Rest. Im Sommer soll dann von den derzeitigen Gebäuden im Alsergrund übersiedelt werden.

Badelt freute sich über eine "neue Arbeits-, Lern- und Lehrqualität". So bringe etwa die Ausweitung von 1.000 auf 3.000 Arbeitsplätze eine "signifikante Verbesserung für die Studierenden". Töchterle wiederum strich die architektonisch geplante Förderung des Knüpfens sozialer Kontakte hervor: "Wissenschaft lebt vom Austausch - dem wird die Architektur am WU-Campus gerecht."

Errichtet wird der Campus von WU und Bundesimmobiliengesellschaft. Mit den Aushubarbeiten wurde im Jänner 2010 begonnen, bei den ersten Gebäuden wurde bereits die Dachgleiche erreicht. (APA, 24.5.2012)