Vier Schauspieler und Schauspielerinnen leben im Container einer Reality-Fernseh-Show, die schon längst abgesetzt werden sollte. Das ewige Warten auf den nächsten Job, der endlich Ruhm und finanzielle Unabhängigkeit bringen soll, zwingt die vier in mediale Gefangenschaft. In rasanten Dialogen werden die Fragen der Generation X abgehandelt. Martin Dueller, der für Text und Regie verantwortlich zeichnet, versteht es, im kleinen Kellertheater - inszeniert als Studentenbude - Chancenlosigkeit und damit einhergehende Hoffnungslosigkeit der Jugend in einer Wohlstandsgesellschaft greifbar zu machen. Durch die zwischengeschaltete Handkamera, die das Geschehen auf der Bühne im Wohnzimmerfernseher sichtbar macht, ist die Diskrepanz zwischen Realität und Fiktion das ganze Stück durch präsent. Was auf der Bühne banal daherkommt, wird am Schirm zur interessanten Einstellung.

So wird durch einen dramaturgischen Kniff ganz unaufgeregt die Konstruktion von medialer Wirklichkeit hinterfragt. Weitere Fragen danach, ob nun die mediale Realität auch die Welt außerhalb der Kameraobjektive beeinflusst, werden von den vier authentisch agierenden Akteuren mit stimmigen Songs und leidenschaftlicher Performance beantwortet. Martin Geisler, Simone Gorholt, Franziska Reinisch und Günther Sturmlechner machen dem Publikum aber vor allem klar, dass der Mythos um ihre Profession, Schauspiel voll Glamour und Geld, am Ende nur Schall und Rauch ist. (szg, DER STANDARD, 29.5.2012)