Yellow Lounge am Samstag: Stefan Obermaier fusioniert Werke klassischer Komponisten mit elektronischer Musik.

Foto: Salzburger Festspiele

Salzburg - Wenn heute Nachmittag die Brauchtumsschützen von der Festung und dem Mönchs- sowie Kapuzinerberg den Begrüßungssalut abfeuern, beginnt das traditionelle Fest zur Festspieleröffnung.

Die Altstadt wird zur Bühne für ein Programm aus Musik, Theater, Performances und Ausstellungen. Lohnend ist ein Besuch des Stefan-Zweig-Centre in der Edmundsburg, wo am Samstag das Theater bodi end sole mit dem Stück Zweig.Stellen gastiert: Vier Personen debattieren auf einem Kongress über Zweig. Franziska Lipp und Christa Hassfurther zeichnen für den Text verantwortlich, der einen Bezug zu den nach wie vor aktuellen Themen Flucht, Emigration und Exil herstellt.

Im Anschluss präsentiert Achim Benning sein Buch In den Spiegel greifen. In Reden, Essays und Briefen erinnert der Verfechter eines politischen Theaters an Schauspieler, Regisseure und Autoren, die er während seiner Zeit als Leiter des Wiener Burg theaters sowie des Zürcher Schauspielhauses kennenlernte.

Danach liest Walter Kappacher aus Land der roten Steine: Ein Arzt reist in den Südwesten der USA, um in der Einsamkeit der Canyons über Alter und Zukunft zu sinnieren. Den Abend beschließt ein Konzert Tobias Hallbauers, der in seinen Gitarrensoundscapes die Stimme des ersten Jedermann, Alexander Moissi, zum Leben erweckt.

Im Republic gastiert die Yellow Lounge, in der Klassik mit elektronischer Tanzmusik kurzgeschlossen wird. Am Samstag (ab 22 Uhr) trifft u. a. Mozart-Interpret Michael Schade auf Stefan Obermaier. Samstag liest Julian Schut ting in der Traklhaus-Galerie Theatralisches über Liebe und Niedertracht. Auf dem Papagenoplatz kommen Freunde des gepflegten Jazz mit Sabina Hank und Band auf ihre Rechnung. Dort aktualisiert auch das Großmütterchen Hatz Salon Orkestar traditionellen Klezmer durch Folkrock-, Ska-, Pop- und Jazzelemente.

Keine Tanzmusik machte der Avantgardekomponist John Cage, der nicht nur in der Stille Zeit fand, sich als bildender Künstler oder Literat zu versuchen. Gastkurator Wulf Herzogenrath führt am Samstag ab elf Uhr durch die Schau im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 20.7.2012)