Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) verteidigte bei einer Pressekonferenz am Dienstag erneut die Abberufung des designierten Rektors der Pädagogischen Hochschule Tirol, Elmar Märk.

"Sie werden keinen Konzern der Welt finden, in dem ein Konzernchef den Geschäftsführer eines Tochterunternehmens bestellt, der nicht voll und ganz hinter dem Unternehmen steht. Das ist einfach ein No-Go. Das hat überhaupt nichts mit Parteipolitik zu tun. Es geht um eine Führungsfunktion mit Verantwortung", so Schmied. Der Vertrag mit Märk werde daher nicht zustande kommen.

Märk hatte in einem Gespräch mit der Austria Presse Agentur gefordert, dass die Lehrerausbildung langfristig an den Universitäten angesiedelt sein soll. Schmied hatte ihn daraufhin abberufen, was zu heftiger Kritik führte (derStandard.at berichtete).

Erstaunen und Enttäuschung

Bei der Besetzung der Pädagogischen Hochschulen seien sowohl die fachliche Qualifikation als auch die Einstellung zu der Institution entscheidend gewesen. "Ich habe zu meinem Erstaunen feststellen müssen, dass Märk in einem öffentlichen Interview eine andere Haltung vertritt als im persönlichen Bewerbungsgespräch", sagte Schmied am Dienstag. Die Kluft sei zu groß gewesen, das Vertrauensverhältnis "massiv" gestört, so die Ministerin: "Es wäre mir lieber gewesen, wenn ich diese Enttäuschung nicht erlebt hätte."

Schmied rechtfertigte auch die die Entscheidung an der Pädagogischen Hochschule Wien. Hier kam Schmieds einstige Favoritin Ilse Schrittesser nicht zum Zug, die von der Wiener SPÖ bevorzugte Kandidatin Ruth Petz leitet ab Herbst die PH Wien. Auch diese Entscheidung sei "klar begründbar", eine parteipolitische Einflussnahme der Wiener Sozialdemokraten schließt Schmied aus. (seb, derStandard.at, 24.7.2012)