Wien  - Die Lehrergewerkschaft hat am Montag bei der Verhandlungsrunde zum neuen Dienstrecht auf Beamtenebene eine neue Studie zur Lehrerarbeitszeit gefordert. Das berichtete Chefverhandler Paul Kimberger (FCG). Diese soll Rückschlüsse ermöglichen, wie die Arbeit von Lehrern künftig qualitativ und quantitativ aussehen soll. "Das würde das Verhandlungsprozedere qualitativ deutlich verbessern", betont Kimberger. Mit den dadurch entstehenden Verzögerungen hat er kein Problem: "Wenn die Regierung eine gute Lösung will, wird sie sich Zeit nehmen müssen. Für eine schnelle Lösung, weil jemand Zeitdruck macht, bin ich nicht zu haben."

Außerdem, so Kimberger, habe Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) zuletzt den Zeitplan für eine Reform des Lehrerdienstrechts bis in den Spätfrühling ausgedehnt. "Bis dahin bringen wir das locker unter." Die letzte umfangreiche Lehrerarbeitszeitstudie stammt bereits aus dem Jahr 2000, sie wurde damals im gemeinsamen Auftrag von Unterrichtsministerium und Gewerkschaft erstellt.

Auch ohne die Studie würden die Gespräche "durchaus konstruktiv" verlaufen, betont Kimberger. Es gebe Übereinstimmung bei allen "qualitätssichernden und -steigernden Maßnahmen und dabei, dass Lehrer sich in Zukunft auf das Wesentliche konzentrieren können sollen: auf Unterrichtsvermittlung und Erziehung". Knackpunkte seien allerdings unter anderem weiter die Frage der Lehrerausbildung, wo die Gewerkschaft auf einen Master für alle angehenden Pädagogen pocht, sowie die Frage des Unterstützungspersonals. (APA, 20.8.2012)