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Andreas Schnider war Leiter der Vorbereitungsgruppe für die neue Lehrerausbildung.

Foto: apa/HBF/Srodic

Wien - Die ÖVP öffnet sich beim Thema Gesamtschule, meint der ehemalige ÖVP-Bundesrat Andreas Schnider. Eine Mehrheit derer," die sich noch nicht zu Wort melden können, dürfen oder sich nicht trauen", sei dafür, so der Leiter der Kommission zur Reform der Lehrerausbildung. Neben Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gebe es "auch immer mehr Spitzenleute in der ÖVP", die sich eine gemeinsame Schule der Sechs- bis 14-Jährigen wünschen.

Über Landesgrenzen hinaussehen

Nun hoffe er, dass seine Partei endlich in Richtung Umsetzung der neuen Schulform gehen wird. "Ich habe keine falschen falschen Visionen, dass das von heute auf morgen gehen wird", betont Schnider. Mit der Neuen Mittelschule (NMS), die bis 2018/19 flächendecken die Hauptschule ersetzen soll, gebe es aber immerhin schon ein System, auf dem man dabei aufsetzen könne. Die ÖVP, die derzeit immerhin die großen Europa-Themen ausrufe, solle auch in diesem Bereich über die Landesgrenzen hinaussehen: Österreich sei wegen der Aufteilung der Schüler auf AHS und Hauptschule/NMS mit zehn Jahren eines der wenigen Länder in Europa, wo Bildung, Einkommen und Herkunft der Eltern noch immer den Bildungsweg der Kinder entscheiden.

Kein Wahlkampfthema

Wichtig sei jedenfalls, dass die ÖVP das Thema nicht nur sporadisch vor Schulbeginn anspreche, sondern nun mit der Umsetzung begonnen werde. Außerdem hofft Schnider, dass die Schulorganisation nicht als Wahlkampfthema genutzt werde. "Denn dann schaut erst recht nichts heraus." (APA, 24.8.2012)