Wien - 400 Millionen Schulbücher für insgesamt 50 MIllionen Schüler - das ist die bisherige Bilanz der 1972 gestarteten Gratis-Schulbuchaktion, deren 40-Jahr-Jubiläum am Mittwoch in Wien im Rahmen einer Festveranstaltung begangen wurde. Aus dem Familienlastenausgleichsfonds wurden in diesem Zeitraum rund 3,1 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, so Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in einer Aussendung. Derzeit werden pro Jahr im Rahmen der von Wirtschafts- und Unterrichtsministerium getragenen Aktion rund 1,1 Millionen Schüler mit 8,2 Millionen Schulbüchern versorgt. Jedes fünfte in Österreich verlegte Buch ist ein Schulbuch.

Anspruch auf die Leistung haben alle ordentlichen Schüler, die eine öffentliche oder mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestattete Pflichtschule, mittlere oder höhere Schule in Österreich besuchen oder die allgemeine Schulpflicht an einer Privatschule oder in häuslichem Unterricht erfüllen. Zur Auswahl stehen mehr als 8.000 Werke, die jährlichen Gesamtausgaben betragen derzeit rund 100 Millionen Euro.

Aus den entsprechenden Schulbuchlisten bestellen die einzelnen Schulen im Rahmen eines "Schulbuchlimits" (Höchstbetrag für die Bestellung pro Schüler) ihre Bücher bzw. mittlerweile auch DVDs, CD-Roms oder Audio-CDs. Daneben können auch Unterrichtsmittel eigener Wahl wie etwa Lernspiele bis zum Ausmaß von 15 Prozent des Schulbuchlimits angeschafft werden. Die unentgeltlichen Schulbücher - zwischen 1995 und 2010 mussten Eltern einen Selbstbehalt zahlen - gehen ins Eigentum der Schüler über, durch freiwillige Rückgabe am Ende eines Schuljahrs können diese wiederverwendet und die dadurch eingesparten Mittel für andere Lernbehelfe eingesetzt werden. (APA, 13.9.2012)