Wien - Das erste selbst verdiente Geld wird keinesfalls sofort wieder ausgegeben. Vielmehr legen auch Jugendliche einen Notgroschen zur Seite. Das hat eine Studie der Wiener Arbeiterkammer ergeben, für die 511 Lehrlinge in Wiener Berufsschulen befragt wurden. Möglichkeiten, Geld auszugeben, hätten die jungen Menschen sehr wohl: Rund 90 Prozent verfügen über Bankkonto und Bankomatkarte.

Eher selten fanden sich Kreditkarten: Nur 0,5 Prozent der Lehrlinge besitzen eine solche. Mit der Kenntnis konkreter Kontokonditionen ist es jedoch schlecht bestellt: Nur 14 Prozent gaben an, diese zu kennen. Und nur wenige Lehrlinge machten konkrete Angaben zur Höhe der Guthabens- und Überziehungszinsen, die laut Arbeiterkammer zudem unrealistisch waren. 36 Prozent der Lehrlinge, die über einen Überziehungsrahmen verfügen, nutzen diesen übrigens regelmäßig bis oft.

Sparkonto und Sparbuch

Zwei Drittel der Befragten legen von ihrem verdienten Geld regelmäßig etwas zur Seite - auf ein Sparkonto oder ein Sparbuch. Viele davon haben ein konkretes Sparziel vor Augen: Sie sparen laut Studie entweder für die Zukunft, für eine eigene Wohnung oder für ein Auto oder Motorrad.

Bei den Krediten sind Lehrlinge eher vorsichtig: Nur rund sechs Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, einen Kredit zu haben - meistens für Konsumzwecke, Wohnen, Einrichtung, Auto oder Moped. Hingegen hat jeder dritte Lehrling bereits Erfahrungen mit Mahnungen, Inkassobüros oder sogar Pfändungen gemacht.

Etwas weniger als die Hälfte der Lehrlinge (44 Prozent) erklärte, dass sie ihr Geld genau einteilen - wobei Frauen hier in der Überzahl waren. Das Durchschnittsalter der befragten Jugendlichen lag bei rund 18 Jahren. (APA, 1.10.2012)