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Karl Heinz Grasser

Foto: apa/hafner ferdinand

Wien - Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (ÖVP/FPÖ) will die österreichische Justiz haftbar machen. Nach seiner gestern eingereichten Klage auf Feststellung eines Amtshaftungsanspruchs im Zusammenhang mit einer Aussendung der Staatsanwaltschaft zu Hausdurchsuchungen meint Grasser nun im Interview mit der Zeitung "Österreich", dies sei "nur ein Auftakt von möglichen Klagen von mir gegen die Justiz".

Wohnung weg: Geldmangel oder Tierliebe?

Er sei "eines der größten Justizopfer der letzten Jahre in Österreich". In mittlerweile zehn Urteilen sei festgestellt, "dass die Wiener Staatsanwaltschaft mich rechtswidrig verfolgt". Durch die "dreijährige Verfolgung" sei ihm ein "massiver Schaden" entstanden. "Meine Reputation wurde ruiniert, meine geschäftliche Tätigkeit wurde total zerstört. Ich muss mittlerweile sogar schon meine Wohnung verkaufen, weil ich sonst kein Einkommen mehr habe und mir die horrenden Kosten für Anwälte und Rechtsvertretung nicht mehr leisten könnte."

Grassers Ehefrau Fiona Pacifico Griffini-Grasser hatte allerdings vor Monaten Tierliebe als Motiv für den Auszug aus dem Dachdomizil an der Wiener Ringstraße genannt. "Unsere Wohnung verkaufen wir nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil eine Stadtwohnung definitiv kein Umfeld für Hunde bietet", sagte sie damals ebenfalls der Zeitung "Österreich".

Gegen Grasser ist im Rahmen der Ermittlungen zum Schmiergeldverdacht bei der Buwog-Privatisierung ein Verfahren anhängig, Grasser weist alle Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung. (APA, 11.10.2012)