Wien/Graz - Wie der Standard berichtete, hat der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) den wegen Kontakten zur Neonazi-Szene aus der steirischen FPÖ ausgeschlossenen André T. seit Monaten wieder als parlamentarischen Mitarbeiter beschäftigt. Nun ging FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Distanz zu Graf.

T., früherer Bezirksparteiobmann von Liezen, wurde zuletzt rechtskräftig wegen falscher Beweisaussage im Zusammenhang mit Hakenkreuzschmierereien zu drei Monaten bedingt verurteilt.

Für Strache, der mit Graf reden wolle, sei das ein Grund, das Dienstverhältnis zu lösen. Strache behauptete bei einer Pressekonferenz am Mittwoch laut APA auch, der Ausschluss des 24-jährigen T. per Notverordnung durch den steirischen FPÖ-Chef Gerhard Kurzmann am 2. Dezember 2011 sei vom Landesparteivorstand nie bestätigt worden.

"Da ist der Bundesparteiobmann falsch informiert", kontert Kurzmann im Standard-Gespräch, "der Landesparteivorstand hat mein Vorgehen am 19.12. bestätigt." T. habe dann beim Bundesparteigericht berufen und sei in der Wiener Landespartei aufgenommen worden.

Was Kurzmann davon halte? "Er ist zum Glück nicht mehr mein Problem", so der FPÖ-Landesrat, "und es ist nicht meine Aufgabe, mir Gedanken über die Wiener Parteifreunde zu machen." (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 8.11.2012)