Eva Glawischnig: "Ich möchte nächstes Jahr gewinnen, mit aller Vehemenz."

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Wien - Die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig blickt "sehr zuversichtlich und optimistisch" ins Wahljahr 2013. Sie rechnet bei allen vier Landtagswahlen und bei der im Herbst fälligen Nationalratswahl mit Zugewinnen. 15 Prozent Stimmanteil und damit "das beste Ergebnis, das wir je hatten" lautet bei letzterer das Ziel, bekräftigte sie im APA-Interview. Thematisch setzen die Grünen vor allem auf Anti-Korruption, die Wahlkämpfe sollen sparsam ausfallen.

Bei der vorgezogenen Landtagswahl am 3. März in Kärnten sind laut Glawischnig zehn bis elf Prozent für die Grünen erreichbar (2009: 5,15 Prozent), für das Land biete dies die Chance für einen Neustart. In Niederösterreich (2008: 6,9 Prozent), wo am selben Tag gewählt wird, sei für die Grünen auch einiges möglich. "Das Brechen der absoluten Mehrheit der ÖVP wäre sehr wichtig. Und das auch bundespolitisch, weil Erwin Pröll bei wesentlichen Fragen immer dem Bund in die Suppe spuckt."

Glawischnig sieht auch in Salzburg (2009: 7,3 Prozent) und Tirol (2008: 10,73 Prozent) gute Chancen. "In allen Umfragen liegen wir in allen Ländern und auch bei den Bundeswahlen deutlich darüber."

Grüne setzen auf Korruptionsbekämpfung

Thematisch setzen die Grünen auf Korruptionsbekämpfung und den sauberen Umgang mit Steuergeld. "Nach dem Salzburger Finanzskandal hat sich diese Themenlage noch einmal verschärft", sagte sie. "Ich denke, es wird für viele Leute wichtig sein, wie man in Zukunft damit umgeht." Nicht ausblenden will Glawischnig auch die Themen Bildung, Chancengerechtigkeit, neue Wirtschaftsordnung und "radikalen Umweltschutz".

Schuldenfrei im Bund

In Sachen Wahlkampffinanzierung haben die Grünen keine Sorgen, auf Bundesebene sei man schon seit Jänner des Vorjahres schuldenfrei, und auch die Länder hätten Geld angespart. Personell sei man gut aufgestellt, auch mit neuen jungen Kandidaten wie Sigrid Maurer und Julian Schmid. Mit diesen will Glawischnig die FPÖ bei den Jungwählern abhängen.

Dass die Nationalratwahl von September auf Juni vorgezogen wird, schließt Glawischnig nicht aus, sieht die Chancen dafür aber bei deutlich unter 50 Prozent. Auf Prognosen zum Wahlergebnis wollte sie sich auch angesichts der Dynamik durch die vier Wahlen davor nicht einlassen. "Ich möchte nur das beste Ergebnis, das die Grünen jemals hatten", erklärte sie. "Ich möchte nächstes Jahr gewinnen, mit aller Vehemenz - und ich werde auch alles dazu beitragen, was ich persönlich kann." (APA, 26.12.2012)