Szene aus "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor".

Foto: Landestheater Linz

Gruselig geht es am Samstag im Literaturhaus Salzburg zu.

Foto: Literaturhaus Salzburg

Auch Bad Boys werden dement. Martin Baltscheit hat mit seinem 2010 erschienenen Kinderbuch "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" ein richtig schweres Thema aufbereitet. Eines, das im ersten Moment so gar nicht kindgerecht wirkt - und doch ist es Tatsache, dass viele Kinder zunehmend mit länger am Leben bleibenden und öfter dementen Großeltern konfrontiert sind.

Zurzeit läuft eine Theaterfassung (Regie: Heidelinde Leutgöb) des Buches am Linzer u/hof Theater. Der Fuchs ist jedenfalls ein wilder, ein "Bad Boy", ganz nach Michael Jacksons Lied, das u. a. im Stück angestimmt wird. Und für die jungen Füchse ein absoluter Held. Hunde und Jäger austricksen und Gänse jagen kann er, und ein fescher Fuchs ist er außerdem. Ziemlich viel erlebt hat er, und wer viel erlebt hat, der kann auch länger leben, heißt es. Und plötzlich wird nicht nur sein Bart grau, sondern gehen ihm Worte verlustig, er vergisst Geburtstage oder kommt mit einem Geschenk, obwohl keiner Geburtstag hat.

Am Anfang macht er sich keine Sorgen, dann aber findet er nicht einmal mehr nach Hause, und die Gänse beginnen sich über ihn lustig zu machen, letzten Endes vergisst er sogar, dass er ein Fuchs ist. Es spielen Christian Lemperle (als alter Fuchs) und Katharina Stehr und Markus Pendzialek (junge Füchse, Schafe, Hunde). Leutgöb bleibt vorlagengetreu beim einzig möglichen Ende und beschönigt nichts: Heilung gibt es auch für den Fuchs nicht, er aber kann sich zumindest darauf verlassen, dass er nie mehr alleine schlafen muss - davor fürchtet er sich nämlich, seit er nichts mehr weiß. (wkh)
>> Ab 8 Jahren, www.landestheater-linz.at

Gruselig. Einmal im Jahr geistert es im Gemäuer des Literaturhauses Salzburg ganz kindgerecht. Auch bei der 18. Auflage der "Gespensternacht" wird nur verraten, dass Sozialpädagogin Brigitte Buchacher, Regisseur Gerard Es sowie Theatermacher Reinhold Tritscher für die fantastischen Spukgeschichten verantwortlich sind. Alle Kinder (von 8 bis 10) benötigen zur Teilnahme eine schriftliche Erlaubnis der Eltern samt Handynummer, eine Isomatte, dazu Schlafsack, Taschenlampe, Kopfpolster, bequeme Kleidung und eventuell ein Lieblingsgespensterbuch, aber keine Jause (die serviert Punkt Mitternacht ein grausliges Gespenst) - und vor allem keine elektronischen Spielsachen. Dauer: bis Sonntag 9 Uhr. (dog)
>> 9. 2., Literaturhaus Salzburg, 0662/42 24 11. 20.00

(DER STANDARD, Szenario, 9./10.2.2013)