Straßburg - Der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer hält es für dringend nötig, dass seine Partei aus den Erfolgen des Team Stronach die richtigen Schlüsse zieht und handelt, statt die neue Herausforderung zu ignorieren: "Wir müssen darauf reagieren", sagte er dem STANDARD in Straßburg. Es reiche nicht, Frank Stronach, "um dessen Defizite jeder weiß", zu ignorieren, "man muss um die Wähler werben".

"Der Frust der Leute über das etablierte Parteiensystem ist so groß, viele zählen uns zum Teil schon dazu", glaubt der Freiheitliche. Diese Haltung in der Bevölkerung sei auch der Grund, warum etwa in Italien Beppe Grillo oder in Österreich eben Stronach so großen Zulauf hätten.

Mölzer hatte die FPÖ bereits im vergangenen Herbst - nach Verlusten der Rechtspartei von Geert Wilders in den Niederlanden - gewarnt, dass es langfristig nicht reiche, nur gegen EU und Ausländer zu wettern. Er sieht sich bestätigt: "Ich habe Recht gehabt. Das habe ich wahrscheinlich besser gesehen als die Freunde in Wien." Manche wählten " jede Vogelscheuche" lieber als eine etablierte Partei. FPÖ-Chef Heinz Christian Strache hatte Kritik aus seiner Partei zurückgewiesen, dass er Stronach unterschätzt habe. (tom, DER STANDARD, 13.3.2013)