Fünf Mitarbeiterinnen der Abteilung für Telekommunikation, Information und Medien engagieren sich im Rahmen der Initiative "Technik und Frauen" für die Erhöhung des Frauenanteils in den technikorientierten Lehrgängen der Donau-Universität Krems.
Foto: Donau-Universität Krems

Krems - Eine von Mitarbeiterinnen der Donau-Universität Krems getragene Initiative setzt sich zum Ziel, traditionelle Rollenbilder zum Verhältnis zwischen Frauen und Technik zu überwinden und den Frauenanteil insbesondere in den technikorientierten Lehrgängen der Weiterbildungsuniversität zu steigern. Die im Februar 2003 von fünf Mitarbeiterinnen der Abteilung für Telekommunikation, Information und Medien gegründete Initiative "Technik und Frauen" will weibliche Interessenten zum Studium an der Abteilung ermuntern und Frauen bei der Organisation und Finanzierung des Studiums unterstützen. In weiterer Folge sollen die Förderung weiblicher Lehrender an der Abteilung, das Einbringen von Fraueninhalten in die Lehre, sowie die Durchführung spezieller Projekte im Genderbereich dieses Thema weiter fokussieren.

Steigende Nachfrage nach Mitarbeiterinnen mit IT-Kompetenz

Fundierte Kenntnisse in der Entwicklung und Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien stellen eine wesentliche Kompetenz hinsichtlich beruflicher Weiterentwicklung und Karrierechancen in vielen Arbeitsmarktbereichen dar. Laut übereinstimmender Einschätzung von PersonalberaterInnen sind viele Unternehmen grundsätzlich daran interessiert, verstärkt Frauen in qualifizierte Positionen aufzunehmen. Weibliche Mitarbeiter und Führungskräfte werden besonders wegen ihrer im Vergleich zu männlichen Kollegen oft stärker ausgeprägten "social skills" wie Kooperationsfähigkeit, Teamorientierung und Abstimmungskultur geschätzt.

Mangel an Absolventinnen in technikorientierten Bereichen

Dieses Interesse auf Unternehmerseite trifft auf einen Mangel an Absolventinnen mit technischer (Fach-)Hochschulausbildung oder entsprechender Weiterbildungsqualifikation. Zwar liegt an der Abteilung für Telekommunikation, Information und Medien, die sich auf postgraduale Studiengänge im IT-Sektor spezialisiert hat, der Anteil der Absolventinnen seit 1995 bei knapp 44 Prozent. Doch dies ist vor allem auf die hohe Frauenquote im Internationalen Journalismus Zentrum zurückzuführen. Viele postgraduale Weiterbildungsangebote, wie Technische Kommunikation, IT-Consulting oder Verkehrstelematik weisen einen weit geringeren Anteil (durchschnittlich 15 Prozent) an Teilnehmerinnen auf.

Eigene Frauen-Homepage ist bereits online

Mit einer eigenen Frauen-Homepage unter Technik und Frauen setzt die Initiative einen ersten Schritt hin zu einer Veränderung dieser Situation. Sie bietet neben aktuellen Infos zu Stipendien und Frauenförderungen ein Diskussionsforum sowie einen Veranstaltungskalender zu aktuellen Seminaren, Vorträgen und Events an der Donau-Universität Krems, die sich entweder speziell an Frauen richten oder frauenspezifische Inhalte abdecken. Darüber hinaus werden auf der Homepage in regelmäßigen Abständen Referentinnen vorgestellt, die an der Donau-Universität Krems technische Inhalte vermitteln.

Im Bereich Frauenforschung plant die Gruppe eine Studie zum Thema "Unterrepräsentation von Frauen in der IT-Branche" im Rahmen von FFORTE (Frauen in Forschung und Technologie), einem Programm des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Dabei sollen durch Umfragen unter den Teilnehmerinnen bzw. Interessentinnen an den Lehrgängen der Abteilung für Telekommunikation, Information und Medien die Barrieren, Hemmfaktoren und Schwierigkeiten erhoben und analysiert werden, die eine Teilnahme an einer technikorientierten Weiterbildung und damit eine Zusatzqualifikation für den beruflichen Aufstieg verhindern. (red)