Innsbruck - Nach der Einreichung von gleich mehreren Listen des Teams Stronach für die Tiroler Landtagswahl am 28. April dauern die Verwirrspiele weiter an. Stronach-Sprecher Walter Rettenmoser sagte am Donnerstag, dass sich alle der "missbrauchlichen Namensverwendung" schuldig machen würden, die auf Stronach-Listen abseits der "offiziellen" stehen. "Wir versuchen derzeit allen klarzumachen, welche finanziellen Konsequenzen es haben werde, sollten sie sich nicht zurückziehen."

Entsprechende Schadenersatzklagen würden schon vorbereitet, so Rettenmoser, es gebe schließlich nur eine rechtmäßige Liste: "Wir haben das Namensrecht."

Jenewein kündigt Listenrückzug an

Unterdessen teilte der von Frank Stronachs enger Vertrauter Kathrin Nachbaur am Mittwoch als Landesparteiobmann abgesetzte Walter Jenewein mit, dass er bereit sei, seine Liste wieder zurückzuziehen. Ziel sei es, dass nur eine Liste eingereicht werde.

"Es wird gerade versucht, das Gesamte zu vereinigen", sagte der Tischlereibesitzer, der in den vergangenen Wochen als Spitzenkandidat des Teams Stronach firmierte. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass Vertreter des rechten Lagers nicht mehr auf der "offiziellen" Liste vertreten seien, so Jenewein.

Rettenmoser hingegen erklärte: "Herr Jenewein ist in der Partei nichts mehr und kann nichts verlangen." An diesem Donnerstag läuft die Frist für die Listeneinreichung bei der Wahlbehörde ab. Diese prüft bis zum 8. April die Zulässigkeit der Listen.

Ulmer Spitzenkandidatin der "offiziellen" Liste

Die "Tiroler Tageszeitung" berichtete unterdessen am Donnerstag, dass sich Jeneweins Liste mit jener von Landesgeschäftsführer Hans-Peter Mayr verschmolzen habe. Mayr hatte ebenfalls eine Stronach-Liste eingebracht.

Die "offizielle" Stronach-Liste hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass nunmehr die 40-jährige Arzthelferin Sonja Ulmer aus Telfs ihre Spitzenkandidatin und auch Landesobfrau sei. Die Absetzung Jeneweins begründete man damit, dass dieser "ein menschliches Problem" habe und "sich weit über die Grenzen unserer Werte wie Wahrheit, Transparenz und Fairness hinausgestellt" habe. (APA, 28.3.2013)