Waffennarreteien grassieren in der FPÖ bis hinauf in die Chefetage. Wie STANDARD-Recherchen ergaben, rufen die Freiheitlichen in Graz-Umgebung zum "Bezirks- und Wahlkreisschießen"auf - mit prominenten Schirmherren: Pate stehen laut Einladung der steirische Landesparteichef und Landesrat Gerhard Kurzmann, der FPÖ-Parlamentarier Josef Riemer sowie der aus Jugendtagen einschlägig vorgebildete Bundesobmann Heinz-Christian Strache. Als Hauptpreis darf der treffsichere Schützenkönig eine Glock-Pistole mit nach Hause nehmen.

Eine andere blaue Ballerei hat das Bundesheer vereitelt. Der Wiener Landtagsmandatar Wolfgang Irschik hatte zu einer "Schießveranstaltung" in den Wiener Ortsteil Stammersdorf geladen, als Waffe war ebenfalls eine Glock - Modell 7, Kaliber 9 Millimeter - vorgesehen. Brigadier Hans Otto Schmidt, Präsident des Heeressportvereins, auf dessen Schießplatz das Spektakel steigen hätte sollen, verbot den High Noon freilich - und hat dabei die Rückendeckung des Verteidigungsministeriums, das sich wegen der blauen Revolverhelden keinen Imageschaden für das Bundesheer einfangen will. (jo, mue, DER STANDARD, 18./19./20.5.2013)