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Mit dem Bus und Bioessen will Eva Glawischnig bei den BürgerInnen punkten.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Bei Kälte, Wind und Nieselregen ist die grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig am Montag zu ihrer zweiten Sommertour durch Österreich aufgebrochen. Weil es diesmal um gesundes Essen und Lebensmittelsicherheit geht, lud sie zum Auftakt zu einem Bio-Frühstück vor das Parlament in Wien. Die Steigerung des Bio-Anteils nutze der gesamten Landwirtschaft, sagte Glawischnig und amüsierte sich über den "Blödsinn" des Bauernbundes in dessen jüngsten Attacken auf sie.

22 Termine in ganz Österreich

Unter dem Motto "Eva deckt auf" ist die grüne Parteispitze bis 8. Juni per Autobus, Elektro-Hybridauto und Fahrrad zu 22 Terminen in den Bundesländern unterwegs. Im Mittelpunkt sollten direkte Gespräche mit den Bürgern stehen, sagte Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner. Man wolle zuhören, aufmerksam sein und darauf achten, welche politischen Themen den Menschen wichtig seien. Glawischnig betonte, dass ihr das einen "Riesenspaß" bereite.

Gelassen bis belustigt zeigte sich die grüne Bundessprecherin von ÖVP-Bauernbund-Chef Jakob Auer, der den Grünen im "Kurier" Öko-Populismus vorgeworfen und angesichts einer von einer freilaufenden Kuh erdrückten Jungbäuerin übertriebenen Tierschutz kritisiert hatte. Sie ärgere sich täglich über Bauernbund-Vertreter, "aber einen derartigen Quatsch habe ich noch nicht gehört", sagte Glawischnig.

Die Grünen hätten die Bauern nicht als neues Feindbild, sondern als neue Wählerschaft entdeckt, sagte Glawischnig zu entsprechenden Äußerungen Auers. Man wolle den Anteil der Biobauern in Österreich auf 40.000 steigern, davon profitiere auch die konventionelle Landwirtschaft. Es seien nicht zuletzt die Grünen gewesen, die die Gentechnikfreiheit in Österreich durchgesetzt hätten.

Glawischnig: SPÖ muss sich ändern

Zu den jüngsten Avancen der Sozialdemokraten - zuletzt hatte Kanzler Werner Faymann in der ORF-"Pressestunde" die Hoffnung auf eine Zweierkoalition mit den Grünen geäußert - meinte Glawischnig, dass sich auch die SPÖ ändern müsse. Vor allem im Bereich der Kontrolle sehe sie Defizite, etwa im Widerstand der SPÖ gegen Untersuchungsausschüsse als Minderheitenrecht. Und auch auf den 2007 abgedrehten Banken-U-Ausschuss verwies sie. Heute stehe man vor Milliardenzahlungen für die Kärntner Hypo, damals habe man konkreten Hinweisen zu dem Skandal aber nicht mehr nachgehen können. (APA, 27.5.2013)