Bild nicht mehr verfügbar.

Ab 2014/15 im Regelbetrieb: Die Zentralmatura.

Foto: APA/Neubauer

Langsam wird es ernst für die Maturareform: Spätestens im Schuljahr 2014/15 sollen alle AHS-Maturanten an der Zentralmatura teilnehmen, die berufsbildenden höheren Schulen (BHS) haben noch ein Jahr länger Zeit, bis auch an ihnen die "Standardisierte Reife- und Diplomprüfung" in den Regelbetrieb übergeht. Derzeit laufen Testphasen und Schulversuche, in denen die vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) organisierten Tests angewandt werden.

Nach und nach nehmen immer mehr Schulen an den Testphasen teil, lediglich an zwei aber - der Klosterschule St. Paul im Lavanttal und der Liese-Prokop-Schule in Maria Enzersdorf - wird heuer schon die Zentralmatura in allen Fächern durchgeführt.

Starke Teilnahme bei AHS

Unterschiede gibt es nach Schulart: Während 88 Prozent der AHS bereits in zumindest einem Fach an der Zentralmatura teilnehmen, sind es bei den BHS erst rund 21 Prozent. Zusammen sind aber immerhin 55 Prozent aller Matura-führenden Schulen in irgendeiner Form in den Schulversuch eingebunden (siehe Grafik). Gegenüber 2011/12 nahmen in diesem Schuljahr 80 Schulen mehr an der Zentralmatura Teil, insgesamt waren 20.870 SchülerInnen in 379 Schulen beteiligt (95 Prozent der AHS-SchülerInnen und 18 Prozent der BHS-SchülerInnen).

Man habe nun die "kritische Grenze" erreicht, sagte Bifie-Leiter Martin Netzer bei einer Pressekonferenz am Montag. Die bislang erzielten Noten bei der Zentralmatura würden dem langjährigen Durchschnitt, so Netzer. Für Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) zeigen die Zahlen auch, dass die Zentralmatura "kein Himmelfahrtskommando" sei. Die verwendeten Beispiele und Aufgaben seien in Feldtests praktisch erprobt worden, man werde deswegen ein "sehr ausgewogenes, gleichzeitig ambitioniertes Modell der neuen Matura einführen", so Schmied. An den Feldtestungen nahmen rund 14.000 SchülerInnen Teil.

Englisch-Zentralmatura 2012 weit verbreitet

Am weitesten angewandt wird derzeit die Zentralmatura in Englisch, an ihr nehmen 350 Schulen oder 15.854 SchülerInnen Teil. Nachzügler sind nach wie vor Mathematik und Deutsch. Bei der erstmals durchgeführten Deutsch-Zentralmatura waren 44 Schulen dabei (2.393 SchülerInnen), in Mathematik waren es lediglich 15 (682 SchülerInnen), wobei hier bisher keine einzige AHS teilgenommen hat. Dort versucht man sich stattdessen mit einer zentralen Probematura in der siebenten Klasse an den Regelbetrieb 2014/15 heranzutasten.

Die neue Matura erfolgt in drei Phasen. Bis zum Beginn ihres letzten Semesters müssen alle SchülerInnen eine vorwissenschaftliche Arbeit (AHS) oder eine Diplomarbeit (BHS) vorlegen. Die schriftliche Matura findet in Deutsch, Mathematik oder den lebenden Fremdsprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch sowie in Latein und Griechisch standardisiert und zentral statt. Darüber hinaus sind auch nicht standardisierte Fächer möglich. Die Themen für die mündliche Matura in zwei oder drei Gegenständen werden an der Schule bestimmt. (seb, derStandard.at, 3.6.2013)