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Alexander Pereira. 

Foto: apa/BARBARA GINDL

Mailand/Salzburg - Der Intendant der Salzburger Festspiele, Alexander Pereira, ist der Nachfolger des Franzosen Stephane Lissner an der Spitze der Mailänder Scala. Pereira wurde am Dienstag einstimmig vom Aufsichtsrat der Scala am Ende einer zweieinhalbstündigen Sitzung ernannt, berichteten italienische Medien. Der Aufsichtsrat tagte unter der Leitung des Mailänder Bürgermeisters Giuliano Pisapia, der auch Präsident des Mailänder Opernhauses ist.

25 Prozent geringeres Gehalt

Alexander Pereira wird 2015 sein Amt antreten, Stephane Lissner wird an die Opera de Paris wechseln. Nach Angaben des Mailänder Bürgermeisters Giuliano Pisapia wird Pereira ein um 25 Prozent geringeres Gehalt beziehen als sein Vorgänger. Außerdem soll Pereira in Mailand keine Wohnung bezahlt werden, teilte Pisapia mit. Pereiras Vertrag mit den Salzburger Festspielen läuft noch bis 2016. Das Kuratorium hatte bis zuletzt betont, dass dieser Vertrag keine Nebentätigkeit erlaube. Eine Stellungnahme der Festspiele zur Scala-Entscheidung gab es bisher nicht.

In Mailand setzte sich Pereira gegen hochkarätige Kandidaten durch. Neben Pereira galten der Intendant des Piccolo Teatro in Mailand, Sergio Escobar, sowie der Intendant der Amsterdamer Oper, Pierre Audi, als Mitfavoriten im Rennen um Lissners Nachfolge. 

25 Kandidaten an Ausschreibung beteiligt

Der Mailänder Bürgermeister und Scala-Präsident Giuliano Pisapia über die Wahl Alexander Pereiras: "Er ist die Person, die unserer Ansicht nach am geeignetsten ist, unser Juwel zu verwerten". Pereiras internationale Erfahrung und seine Fähigkeit im Umgang mit Sponsoren seien Elemente, die für den Wiener gesprochen haben, erklärte Pisapia.

Pisapia schloss nicht aus, dass es in der letzten Phase von Lissners Amtszeit zu einer Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger Pereira bei der Planung der Saison 2015-2016 kommen werde. Der Bürgermeister erklärte, dass der Wiener zu den 25 Kandidaten zählte, die sich an der öffentlichen Ausschreibung der Scala zur Suche eines neuen Scala-Intendanten beteiligt hatten. Er reagierte somit auf Kritik seitens jener, die behauptet hatten, dass keine prestigereiche Kandidaten auf die öffentliche Ausschreibung reagieren würden.

Pisapia erklärte, dass der neue Intendant frei entscheiden werde, ob er eine Musikdirektor und einen künstlerischen Direktor einsetzen wolle. Musikdirektor der Scala ist derzeit der Dirigent Daniel Barenboim. (APA, 4.6.2013)