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Foto: Styria Regional

Der "Weg der Gesundheit und Freundschaft" verläuft auf 110 Kilometern über die drei Länder Italien, Slowenien und Kroatien und kann beradelt aber ebenso erwandert werden.

Abenteuerlich und zugleich wie ein Naturwunder mute die Tour an, schildern die Autoren und studierten Juristen Janko Ferk und Sandra Agnoli. In ihrem heuer erschienenen Reiseführer "Die Parenzana" dokumentieren sie die Geschichte und den aktuellen Stand einer Strecke, die es sich zu erradeln lohnt - eine ideale Reisezeit ist der Herbst, wie auch die Bilder der Autoren belegen.

1935: Der letzte Zug fährt ab

111 Jahre ist es her, seit die erste Schmalspurbahn 1902 zwischen Triest und Istrien verkehrte. Betreiber waren die k. u. k. Staatsbahnen. Zunächst wurde die Strecke zwischen Triest und Buje ausgebaut, im Dezember des selben Jahres ging die Fahrt bereits bis Porec.

Nur 33 Jahre später, am 31. August 1935, fuhr aufgrund des Zerfalls von Österreich-Ungarn der letzte Zug der Parenzana in die Endstation ein. Jahrzehnte lang lag die Bahntrasse brach, bis 2002 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Eröffnung die Idee geboren wurde, diese Verkehrsader zwischen drei Ländern zu erneuern - wenn auch in anderer Form: als "Weg der Gesundheit und Freundschaft" für Radfahrer und Wanderer.

Keine Autobahn, aber auch keine Abenteurerroute

Janko Ferk und Sandra Agnoli schildern in ihrer Reisemonographie die Geschichte, Kultur und die Streckenführung des heutigen Rad- und Wanderweges. Durch alte Städtchen und Ortschaften, einmal direkt am Meer entlang, einmal durchs fruchtbare Hinterland, durch Tunnels, über Viadukte und an historischen Bahnhöfen vorbei führt die Tour.

Entlang des Weges finden sich eine Parenzaner Lokomotive (in Vizinada), Kopien alter Meilensteine, mehrsprachige Themen- und Informationstafeln, Rastplätze an historischen Stationen, Aussichtstürme oder das Parenzaner Museum in Livade.

Keine Autobahn, aber auch keine Abenteurerroute sei die Parenzana, berichten die Autoren. "Die Steigungen haben jenen Schweirigkeitsgrad, die die seinerzeitigen Schmalspurlokomotiven überwinden mussten", mit einem Mountainbike und ein wenig Erfahrung seien sie "kein wirkliches Problem". Die Mountainbike-Empfehlung erfolgt vor allem bezüglich einiger Streckenteile in Kroatien, auf denen man am steinigen Belag durchgerüttelt wird.

Am Ende der Tour kein Hinweis

Die Tour endet unspektakulär in einem Vorort von Porec, wo sich kein Hinweis mehr auf die Parenzana findet: Kein Bahnhof und keine Informationstafel weisen auf die Eisenbahngeschichte hin. Noch in diesem Jahr soll aber laut EU ein weiterer Ausbau samt Beschilderung erfolgen.

Der Reiseführer enthält zahlreiche Bilder und Grafiken, detaillierte Streckenbeschreibungen, Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten, kulinarische Empfehlungen und Sehenswürdigkeiten, Checklisten für die Reiseplanung und Radausrüstung sowie einen Minisprachführer Deutsch-Italienisch-Slowenisch-Kroatisch. Mit seinem Softcover lässt er sich gut mit auf die Reise nehmen. (Eva Tinsobin, derStandard.at, 30.7.2013)