Linz - Die Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) setzt das Bachelorstudium Wirtschaftsrecht aus. Es werde einer "kritischen Evaluierung" unterzogen werden, wie die Uni am Dienstag mitteilte. Scharfe Kritik kam vom Linzer VSStÖ: Man lasse Maturanten wenige Tage vor Beginn der Inskriptionsfrist im Regen stehen, so die designierte Vorsitzende Donjeta Krasniqi. Auch beim Jus-Studium sind Reformen geplant. Unter anderem wird die Studieneingangsphase ausgebaut.

Bereits inskribierte Studenten betreffe die Aussetzung des Wirtschaftsrechts nicht, so die JKU. Wenn der Reformprozess abgeschlossen ist, soll das Studium in einer neuen Struktur wieder angeboten werden. "Wir müssen bei den Inhalten nachschärfen", erklärte Vizerektor Herbert Kalb, "dabei wollen wir auch die Möglichkeiten eines internationalen Masterprogramms ausloten", auch wenn der akademische Mittelbau bereits stark belastet sei.

Reform bei Jus

Darüber hinaus ist ein Reformprozess beim rechtswissenschaftlichen Diplomstudium geplant. Ziel sei, die Absolventenquote deutlich zu erhöhen, sagte Dekan Meinhard Lukas. Bereits ab Herbst gibt es in der Studieneingangsphase zwei verpflichtende Arbeitsgemeinschaften, in denen den Studierenden das juristische Argumentieren anhand praktischer Fälle nähergebracht werden soll.

Da die Lehrveranstaltungen zur Studieneingangsphase zählen, dürfen sie nun nur mehr zweimal wiederholt werden. Damit reagiere man auch auf die Zulassungsbeschränkungen bei den Wirtschaftswissenschaften, erklärte Kalb. "Es soll keineswegs der Eindruck entstehen, das Jus-Studium sei prädestiniert für alle, die Hürden beim Zugang zum Studium Wirtschaftswissenschaften ausweichen wollen." (APA, 25.6.2013)