Mario Bernatovic eröffnet...

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... im Herbst das Kussmaul.

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Peter Zinter folgt als Küchenchef im Motto am Fluss

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Wien – Die Sommersaison hat noch gar nicht richtig begonnen – was ein ambitionierter Koch ist, denkt aber längst schon an den Herbst. Dementsprechend heftig brodelt es dieser Tage in der Gerüchteküche, wer demnächst warum wo kochen soll. Einige gesicherte Fakten konnte der Standard schon aus der Brühe fischen. So steht seit Dienstag fest, wer Mario Bernatovic als Küchenchef im Motto am Fluss nachfolgt, wenn sich dieser mit Ende Juli ganz der Fertigstellung seines eigenen Restaurants widmet.

Peter Zinter, der im Restaurant Vincent mit überaus verspielten Kreationen drei Hauben erkochte, wird in Bernd Schlachers Restaurant am Donaukanal für einen fliegenden Wechsel sorgen und verspricht, in Zukunft eine Linie mit "weniger Chichi und Tralala" zu zeigen. Wie seine Handschrift im Motto tatsächlich aussehen wird, werde man als Gast aber "frühestens im Herbst" schmecken können.

Bernatovic eröffnet am Spittelberg

Bis dahin werde er weiterführen, was Bernatovic hier aufgebaut hat. Der ist nämlich schon voll in den Planungen für sein extravagantes Restaurant Kussmaul, das ab November anstelle der bisherigen Crêperie am Spittelberg eröffnet. Die Architektur stammt von BEHF (siehe Rendering des Entrées mit offener Küche unten links), das nötige Kleingeld vom Sohn eines prominenten Bauunternehmers, der im Hintergrund bleiben möchte.

Das Konzept ist auf drei Säulen aufgebaut: einerseits Highend-Restaurant, andererseits Café mit Fokus auf Comfort Food und Pâtisserie und drittens eine hauseigene Bäckerei mit Sauerteigbrot, Gebäck und elaborierten Süßigkeiten. Denn Bernatovic konnte mit Alex Grunert einen Pâtissier verpflichten, der zwar aus Wien stammt, die vergangenen 14 Jahre aber in New York gekocht hat – in Sternerestaurants wie Bouley, Danube oder dem bahnbrechenden Blue Hill at Stone Barns mit eigenem Bauernhof.

Joachim Gradwohl ist nach dem Abschied vom Fabios auf der Suche nach einer Adresse (eventuell auch im Umland von Wien), wo er – endlich – sein eigenes, kleines Restaurant mit Garten aufmachen will. Auch das sollte möglichst noch im Herbst geschehen. Im Sofitel steht der Vertrag mit dem französischen Betreiber Antoine Westermann vor dem Auslaufen – noch ist nicht klar, ob verlängert wird und Küchenchef Patrick Dworak dem Haus erhalten bleibt. (Severin Corti, DER STANDARD, 26.05.2013)