Berlin - Der Anteil von Frauen in den Führungsetagen der 160 größten börsennotierten deutschen Unternehmen ist weiter gestiegen. Danach beläuft sich der Anteil der weiblichen Vorstände in den 30 Konzernen, die im Deutschen Aktienindex (DAX) sind, auf 7,4 Prozent, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch - Anfang 2011 lag der Wert noch bei 2,15 Prozent.

Der Anteil an weiblichen Mitgliedern in Aufsichträten ist sogar auf 21,5 Prozent gestiegen - Anfang 2011 lag dieser Wert noch bei 13,6 Prozent. Bei knapp zwei Drittel (19 von 30) der DAX-Unternehmen sitzt jedoch weiterhin unverändert keine Frau in der ChefInnenetage. Die deutsche Wirtschaft hatte sich vor zwölf Jahren freiwillig verpflichtet, den Frauenanteil in Top-Positionen zu erhöhen.

Monatelanger Streit mit Spuren

Obwohl sich Deutschland zu einer gesetzlichen Frauenquote bisher nicht durchringen konnte, zeige jedoch allein die Diskussion darüber Spuren: Seit Anfang 2011 haben von den 160 durchforsteten Unternehmen 35 erstmals eine Frau in die Etage der Vorstände oder Aufseher berufen, heißt es von den StudienautorInnen. Im vergangenen Jahr streiteten CDU-Politikerinnen über mehrere Monate wegen einer gesetzlichen Quote. Die Kanzlerin Angela Merkel und Familien- und Frauenministerin Kristina Schröder setzten auf Freiwilligkeit. Ihnen gegenüber stand die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und EU-Kommissarin Viviane Reding: beide pochten für eine gesetzlich festgelegte Quote für börsennotierte Unternehmen. (APA, red, dieStandard.at, 3.7.2013)