Stefan und Josefine Maran.

Foto: derstandard.at/mittendorfer

Im Eingangsbereich befindet sich ein veganes Bistro.

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Geführt wird dieses vom vegetarischen Restaurant "Hollerei".

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Obst und Gemüse darf in einem veganen Supermarkt nicht zu kurz kommen.

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Wien - In Österreich gibt es laut Stefan Maran über 40.000 Veganer, 15.000 davon wohnen in Wien. Ein Potenzial, das er gemeinsam mit seiner Frau Josefine nicht ungenutzt lassen will. Am Donnerstag eröffnen sie Österreichs ersten veganen Supermarkt "Maran Vegan" in der Stumpergasse 57 im sechsten Wiener Gemeindebezirk. 

In dem 400 Quadratmeter großen Geschäft reicht das Sortiment von Fleisch-, Wurst- und Käseersatz bis hin zu Slipeinlagen aus Bio-Baumwolle und eifreier Mayonnaise. Insgesamt werden rund 4.000 Produkte angeboten, 75 Prozent davon haben nach Schätzungen von Stefan Maran Bio-Qualität. Rund 30 Prozent des Sortiments kommt aus Österreich.

Wiedereinstieg in den Handel

Maran hatte vor rund zweieinhalb Jahren seine Ende der 1990-er Jahre gegründete und nach ihm benannte Biomarktkette an den deutschen Konzern "denn's" verkauft. Nach einer kurzen Ruhepause und dem Betreiben einer eigenen kleinen Landwirtschaft im Mittelburgenland, wollten er und seine Frau wieder in den Handel einsteigen.

20 Prozent höheres Preisniveau

"Wir wollten etwas machen, das unseren Prinzipien der Nachhaltigkeit entspricht", sagt Maran. Er und seine Frau leben mittlerweile selbst seit einem Jahr vegan. Auch die neun Mitarbeiter des neuen Marktes sind Veganer oder Vegetarier. Maran will, dass sie das Produkt leben und verstehen. So könnten sie eine bessere Beratung anbieten.

Die Preise liegen laut Maran 20 Prozent höher als im normalen Supermarkt. Leistbar sind die veganen Lebensmittel für ihn aber trotzdem. "Die Leute beschäftigen sich dann mehr mit dem Produkt und essen auch weniger."

Veganz im vierten Bezirk

Ursprünglich war geplant, den veganen Supermarkt gemeinsam mit Jan Bredack zu eröffnen (derStandard.at berichtete). Bredack hat im Juli 2011 den ersten komplett veganen Supermarkt der Welt in Berlin-Prenzlauer Berg aufgemacht und mittlerweile mit seiner Veganz-Kette in Deutschland erfolgreich expandiert.

Aufgrund von persönlichen Differenzen hätten sich die Wege aber relativ früh getrennt, sagt Maran. Während er mehr auf Nachhaltigkeit setze, würden für Bredack Handel und Veganismus eine größere Rolle spielen. Bredack plant nun die Eröffnung eines Veganz-Geschäfts im vierten Wiener Gemeindebezirk.

450.000 Euro Investition

Maran hat in seinen ersten veganen Supermarkt 450.000 Euro investiert. Weitere Filialen seien derzeit nicht geplant, man habe sich nicht vorgenommen, schnell zu expandieren. "Wir werden  sehen, wie lange wir dem Drang etwas zu machen, standhalten."

Besonderes Extra ist ein veganes Bistro im Eingangsbereich des Supermarktes auf etwa 100 Quadratmetern. Dieses wird von dem vegetarischen Restaurant "Hollerei" geführt. Dort gibt es Brot, Kuchen, Kaffee und frische Smoothies.  Auch ein Mitagsteller für in der Nähe Arbeitende soll angeboten werden. (elm, derStandard.at, 17.6.2013)