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Kammersänger Peter Minich ist 86-jährig gestorben.

Foto: APA/HARALD SCHNEIDER

Wien - Kammersänger Peter Minich ist tot. Der vor allem in Operetten und Musicals erfolgreiche Publikumsliebling an der Wiener Volksoper starb erlag am Montag 86-jährig den Folgen einer Lungenentzündung, wie seine Familie am Dienstag mitteilte. Der Tenor wirkte fast 50 Jahre lang an der Volksoper und war erst vor wenigen Wochen mit dem neu geschaffenen österreichischen Musiktheaterpreis "Goldener Schikaneder" ausgezeichnet worden.

Minich wurde am 29. Jänner 1927 als Sohn eines Gastwirts geboren. Zunächst besuchte er die Höhere Technische Lehranstalt in Mödling für Maschinenbau, schon bald entdeckte er aber seine Liebe zum Theater, absolvierte eine Ausbildung zum Schauspieler und studierte an der Wiener Musikakademie. 1948 erhielt er sein erstes Engagement in einem Wiener Kellertheater. Als Eleve trat er am Burgtheater auf, von 1951 bis 1953 spielte er am Stadttheater St. Pölten. Durch Marcel Prawy kam er über St. Gallen und Graz an die Wiener Volksoper, wo er - nach einem Sprechrollendebüt 1950 in "Gasparone" und seinem Sängerdebüt 1956, als er für Fred Liewehr als Petrucchio in "Kiss me, Kate" einsprang - im September 1960 ins feste Engagement kam.

Operetten und Musicals

An der Volksoper feierte Peter Minich Erfolge in Operetten und Musicals, aber auch in der Oper und bei dem einen oder anderen Solo-Abend. Er war in 188 Vorstellungen der Professor Higgins in "My Fair Lady", Eisenstein (ihn spielte er insgesamt an 262 Abenden) und Frank in der "Fledermaus", Boccaccio, Danilo und Baron Zeta in "Die lustige Witwe". Der Graf Tassilo in "Gräfin Mariza" gehörte ebenso zu seinem Repertoire wie der Adam im "Vogelhändler" und Graf Zedlau und Fürst Ypsheim in "Wiener Blut". Als Altoum in "Turandot" stand er zuletzt auch in der Saison 2008/09 noch auf der Bühne.

Minich wurde vielfach ausgezeichnet - unter anderem mit dem Prandtauerpreis, der Gold-Medaille der Stadt Graz, dem Preis der Robert-Stolz-Stiftung und der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold. Seit 1974 war Minich Träger des Ehrentitels Kammersänger. Ehefrau Guggi Löwinger hatte schließlich im Juni den "Goldenen Schikaneder" für ihn entgegengenommen. (APA, 30.7.2013)