Wien - Die Piraten werden bei der Nationalratswahl am 29. September bundesweit am Stimmzettel stehen. Donnerstagnachmittag gab Bundesvorstands-Mitglied André Igler bekannt, dass die letzten fehlenden Unterstützungserklärungen in Salzburg gesammelt werden konnten. Damit werden die Österreicher - soweit bisher bekannt - am 29. September bundesweit die Wahl unter neun Parteien haben. Bis Freitag, 17.00 Uhr, können noch Unterschriften für eine Kandidatur gesammelt werden.

Die Piraten sind stolz, dass sie die rund 2.700 Unterstützungserklärungen - 2.600 sind österreichweit nötig - "ohne Kohle" zusammengebracht haben. Man habe keine Sponsoren, die Parteimitglieder hätten selbst ihre Aufwendung für die Überzeugungsarbeit bezahlt, berichtete Igler.

Bisher wenig Erfolg bei Landtagswahlen

Bei den Landtagswahlen 2013 waren die Piraten noch weniger erfolgreich. Nur in drei der vier Fälle brachten sie genug Unterschriften für eine landesweite Kandidatur zusammen. In Niederösterreich schafften sie es in nur einem Bezirk (Gänserndorf) und damit auf nur 0,05 Prozent bei der Wahl; in Tirol eroberten sie in drei Wahlkreisen 0,38, in Salzburg 1,30 Prozent der Stimmen. In Kärnten kamen sie - landesweit - auf 0,99 Prozent. Somit sind die Piraten noch in keinem Landtag vertreten. Aber in zwei Gemeinderäte schafften sie es 2012, in Innsbruck und Graz - aber nur, weil es dort keine Sperrklausel gibt. In beiden Landeshauptstädten kamen die Piraten nicht auf die mindestens vier Prozent, die für den Einzug in den Nationalrat nötig wären.

Für den Nationalrat kandidieren die - erst 2012 formal gegründeten - österreichischen Piraten im Herbst erstmals. Ihre Vorläufer hätten nach den überraschenden Erfolgen der deutschen Kollegen schon 2006 und 2008 gerne teilgenommen, brachten die nötigen Unterstützungserklärungen aber nicht zusammen. (APA, 1.8.2013)